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Lewentz/Schmitt: Motorradfahren – aber sicher! Unfallzahlen weiter senken

Region/Mainz – Obwohl die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und schwerverletzten Menschen im vergangenen Jahr erneut gesunken ist, verunglücken noch immer zu viele beim Motorradfahren. 32 getötete und 668 schwerverletzte Motorradfahrende verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr.

„Das sind bereits deutlich weniger getötete und schwerverletzte Motorradfahrer als im Jahr zuvor. Wir werden jedoch alles daran setzen, die Zahl weiter zu senken. Jeder Tote oder Verletzte ist einer zu viel“, so Innenminister Roger Lewentz und Verkehrsministerin Daniela Schmitt.

Gerade beim Motorradfahren sei das Risiko für Unfälle und schwere Verletzungen um ein Vielfaches höher als bei anderen Verkehrsarten. Das hänge beispielsweise damit zusammen, dass im Falle eines Aufpralls die Schutzzone fehle.

Vor allem in der warmen Jahreszeit zieht es viele Motorradfahrerinnen und -fahrer auf ihre Maschinen, zumal das Motorradfahren nach polizeilichen Erfahrungen in Zeiten erforderlicher Kontaktbeschränkungen eine geeignete Freizeitgestaltung darstellt. Mit der Zahl der Fahrer steigt zugleich das Unfallrisiko.

„Uns ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer wieder sicher zu Hause ankommen. Die Polizei wird ihre intensiven Maßnahmen fortführen und zusammen mit ihren Partnern Maßnahmen durchführen, um die Verkehrssicherheit für Motorradfahrer noch weiter zu verbessern. Auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Rüttelstreifen vor Kurven sind wichtige Vorhaben für mehr Verkehrssicherheit“, sagten Lewentz und Schmitt.

In ihrer jüngsten Sitzung hat sich auch die Landesunfallkommission unter der gemeinsamen Leitung von Innen- und Verkehrsministerium mit der Motorradsicherheit befasst.  Im Rahmen dieser seit Jahren bestehenden engen Zusammenarbeit erörterten die Expertinnen und Experten des Landesbetriebs Mobilität, der Straßenverkehrsbehörden und der Polizei gezielte Maßnahmen. Eine Rolle spielte auch der Motorradlärm. Was für den einen Fahrspaß bedeutet, kann bei Anwohnern beliebter Strecken zu Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen. Dieser Lärm kann beispielsweise auf Manipulationen an Abgasanlagen, Verschleißerscheinungen, aber auch auf überhöhte Geschwindigkeiten zurückzuführen sein. Letztere sind häufige Ursache bei Motorradunfällen.

Die Polizei begegnet dieser Herausforderung mit gezielten Aktionen. Dazu zählen Sonderkontrollen zu Motorradsicherheit und Motorradlärm sowie eine verstärkte Social-Media-Arbeit, um möglichst viele Menschen im Sinne der Prävention zu sensibilisieren. Mit Onlineangeboten und -veranstaltungen transportiert das Landeskriminalamt gezielt Verhaltens- und Fahrtipps an die Zielgruppe.

Als eine von mehreren Maßnahmen erprobt der Landesbetrieb Mobilität in Worms derzeit sogenannte Rüttelstreifen, die vor Kurven auf der Fahrbahn aufgebracht wurden. Beim Überfahren übermitteln sie Vibrationen und Geräusche an den Fahrzeugführer. In Kombination mit Hinweisschildern werden Motorradfahrer auf das Reduzieren ihrer Geschwindigkeit hingewiesen. Solche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung wirken sich zugleich positiv auf die Lärmemission aus.

Auch die Initiative von ADAC und Landesregierung sowie Kreisen im Gelbachtal für weniger Motorradlärm trägt zur Sicherheit im Verkehr bei. Hinweisschilder des ADAC werben dort mit dem Slogan „Leise fahren, Lärm ersparen! – Rücksicht kommt an“ für langsameres Fahren zur Lärmreduzierung. Die Initiative ist ein Ergebnis des Runden Tischs Motorradlärm, der federführend vom rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium durchgeführt wurde.