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Walter Wette nach 30 Jahren als Schiedsmann in Meckenheim verabschiedet

Meckenheim – Bürgermeister Holger Jung dankt für herausragendes Engagement / Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Meckenheim. Sie nehmen sich Zeit, hören genau zu und versuchen Spannungen zwischen den Streitparteien abzubauen. Schiedspersonen erfüllen eine wichtige Aufgabe – zunächst für fünf Jahre bis zu einer möglichen Wiederwahl. Walter Wette war insgesamt 30 Jahre als Schiedsmann im Bezirk II (Altendorf, Ersdorf und Lüftelberg) tätig, bevor er diese ehrenamtliche Tätigkeit zum 1. Februar 2021 aufgegeben hat.

Im Rahmen einer kleinen Verabschiedungsfeier dankte Bürgermeister Holger Jung dem 78-Jährigen „für eine unglaublich lange Zeit, in der Sie sich erfolgreich und ununterbrochen in den Dienst unserer Gesellschaft gestellt und damit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eingebracht haben.“ In seinen Dank schloss der Bürgermeister ausdrücklich die Ehefrau Annegret Wette ein. Als Zeichen des herausragenden Engagements trug sich Walter Wette in das Goldene Buch der Stadt Meckenheim ein. Der erste Eintrag in der Amtszeit von Holger Jung als Bürgermeister, der belegt, wie sehr ihm das Ehrenamt am Herzen liegt.

„Mit solch einer hohen Ehre habe ich nicht gerechnet“, sagte Wette und blickte stolz zurück. 66 Prozent der Fälle hatte er zum Vergleich geführt, so der ausgeschiedene Schiedsmann. Seine Aufgabe habe ihm all die Jahre große Freude bereitet, resümierte Wette, dem Uwe-Karsten Staeck, Vorsitzender der Bezirksvereinigung Bonn im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS) für den Landgerichtsbezirk Bonn, eine stets zuverlässige Arbeit attestierte.

Wette wurde 1942 in Rheinberg-Oberhinrichshagen geboren und zog im Sommer 1985 mit seiner Gattin nach Meckenheim. 1991 erfolgte die erstmalige Ernennung zum Schiedsmann. Bis zum Ende seiner Amtszeit wurde Wette fünf Mal durch den Rat der Stadt Meckenheim wiedergewählt und vom Amtsgericht Rheinbach bestätigt.

„In all den Jahren haben Sie sich mit Herz und Verstand als Schiedsmann engagiert. Ihr großes Fachwissen, gepaart mit ausgezeichneter Menschenkenntnis, haben Ihre Autorität als Schiedsmann auch in schwierigen Fällen nie in Frage gestellt“, würdigte Holger Jung die Leistung Walter Wettes. „Möglich war dies, weil Sie in dieser langen Zeit immer die Unterstützung Ihrer Gattin erfahren durften. Das hat meinen höchsten Respekt verdient“, so der Bürgermeister.

Die Aufgaben des Schiedsamtes können Frauen und Männer wahrnehmen, die ihrer Persönlichkeit nach zur Streitschlichtung besonders befähigt sind. Zumeist in ihrer eigenen Wohnung schaffen die Schiedspersonen eine ruhige und entspannte Atmosphäre und somit die Voraussetzung dafür, eine Einigung zu erzielen und den sozialen Frieden wiederherzustellen. Im Zuge der Schlichtung verstehen sie es in besonderem Maße, den Beteiligten zuzuhören und auf ihr Vorbringen einzugehen. Der Weg zur Schiedsperson ist zwar nicht immer vorgeschrieben. Er erweist sich aber oftmals als schnellste Option, eine Streitigkeit kostensparend und unbürokratisch beizulegen.

Nachdem Walter Wette ausgeschieden ist, hat Axel Stammberger die Tätigkeit als Schiedsperson für den Bezirk II aufgenommen.