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Offensive für die Stolberger Innenstadt

Stolberg – Unterstützung für die Gewerbetreibenden. Motzen war gestern, anpacken ist heute! Mit einer breiten Offensive für die Innenstadt gehen Verwaltung und Politik nun mutig und so umfassend wie noch nie gegen die Stagnation des Einzelhandels in der Innenstadt vor. Mit dem Programm „Talachse Stolberg 2025“ erstellt die Stadt mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse und Orientierung an Erfolgsbeispielen eine innovative Gesamtstrategie. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist eine lebendige und zukunftsfähige innerstädtische Talachse.

Ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ beinhaltet die Strategie, die durch das Amt für Wirtschaftsförderung federführend koordiniert wird, zahlreiche Maßnahmen und Initiativen. Dazu gehören unter anderem ein Pop-Up-Shop im Steinweg, eine Pop-Up-Strategie, ein Leerstandsmanagement, eine lokale Online-Handelsplattform, eine breite Social-Media-Kampagne, Schaffung von Coworking-Spaces und Creative Labs, Store-in-Store-Konzepte (Gründer präsentieren ihre Produkte zeitweise in anderen Ladenlokalen) sowie zahlreiche weitere Maßnahmen. Die gesamte Strategie wird wissenschaftlich eng begleitet. Auch in der Stadtverwaltung gibt es eine dezernatsübergreifende Projektgruppe, die sich um die Stadtentwicklung kümmert.

Aber was ist abgesehen von dem Umfang der Strategie neu?

Die Kupferstadt Stolberg denkt ganzheitlicher, wie Bürgermeister Patrick Haas erläutert: „Das bedeutet, dass wir uns endlich von dem veralteten und schlichtweg unrealistischen Gedanken verabschieden werden, dass sich alle Leerflächen mit Einzelhandel belegen lassen. Unser Ziel ist es, die Menschen länger in der Innenstadt zu halten. Dafür spielen auch Dienstleister wie Friseure, Ärzte und touristische und gastronomischen Angebote eine große Rolle.“ Die Stadt strebt eine sinnvolle multimodale Nutzung der Flächen an.

„Nicht alles wird sofort erfolgreich sein“, gibt Bürgermeister Haas zu bedenken. „Und natürlich ist es klar, dass wir nicht nach rund 20 Jahren Abbau in zwei Jahren alles wiederaufgebaut haben können. Aber mit dieser breiten Gesamtstrategie gehen wir einen mutigen Schritt, denn wir dürfen nicht wegschauen, sonst bewegen wir garantiert nichts. Bis 2025 haben wir bestimmt noch nicht alle Ladenlokale besetzt, aber dieser erste große Aufschlag ist wichtig für die Zukunft unserer Stadt.“

Ein wichtiger erster Teil dieser Strategie ist das Projekt „Gemeinsam lokal handeln“, mit dem lokale Händler und Gastronomen sowohl beraten als auch finanziell unterstützt werden können. Dafür stellen Stadt und Verwaltung trotz knapper Kassen dem Stadtmarketing kurzfristig 10.000 Euro zur Verfügung.