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Engagiert und hilfsbereit

Kall-Wahlen – Als zackiger „Küshannes“ (Stabführer) des Spielmannszuges Wahlen ist Manfred Frontzek über die Grenzen der Gemeinde Kall bekannt. Zudem hatte er jahrelang als Löschgruppenführer das Kommando über die Feuerwehr im 460-Seelen-Ort nahe Fischbach und Gillesbach. Hoch geschätzt wird der Landmaschinenhändler bei den Bauern wegen seiner Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Manfred Frontzek ist Löschgruppenführer der Löschgruppe Wahlen, der er seit 49 Jahren angehört. Foto: Reiner Züll

Manfred Frontzek ist waschechter Wahlener. Er ist das erste von zwei Kindern von Josef und Paul Frontzek, die ein kleines Lebensmittelgeschäft betrieben. Heute ist er, der seit 1978 mit seiner Ehefrau Inge verheiratet ist, Vater zweier Töchter und Großvater von vier Enkelkindern.

Nach der Schulzeit lernte Frontzek in Bad Münstereifel Landmaschinenschlosser, 1986 machte er sich im Heimatort mit einem Landmaschinenhandel selbstständig. Vor allem in der Erntezeit ist er die erste Adresse, wenn auf dem Feld ein Mähdrescher oder ein Trecker streiken. Ob es spätabends oder sonntags ist, die Landwirte wissen, dass sie Manfred Frontzek nie vergeblich um Hilfe bitten. Sie schätzen seine Hilfsbereitschaft rund um die Uhr.

Jeden Abend das Ortsschild sehen

Fragt man Frontzek nach seinen Hobbys, kommt es wie aus der Pistole geschossen: Enkelkinder, Feuerwehr und Spielmannszug. Seine enge Heimatverbundenheit demonstriert er auf besondere Art: „Er muss jeden Abend das Ortsschild von Wahlen sehen“, wirft Ehefrau Inge ein. Urlaubsreisen sind deshalb kurz bemessen.

Mitglied der Feuerwehr, die 1928 in Wahlen gegründet wurde, ist Manfred Frontzek seit 50 Jahren, 2004 wurde er Löschgruppenführer. Im vergangenen Jahr gab er das Amt an seine bis dato Stellvertreterin Kerstin Brandhoff ab. Unter Frontzeks Regie wurde das Feuerwehrgerätehaus in Eigenregie erweitert. Dabei habe die Feuerwehr große Unterstützung von ortsansässigen Firmen und von ehemaligen Wahlenern erfahren.

Im Ort gibt es ein lebendiges Vereinsleben. Veranstaltungen und Aktivitäten der St. Rochus Schützenbruderschaft, des Taubenzuchtvereins, des Karnevalsvereins „Jecke Krohe“, des Theatervereins „Frechunnett“, der Musikkapelle „Stehtischmusikanten“, der Dorfgemeinschaft, des Sportclubs, des Jugendclubs, des Vereinskartells und der Trägergemeinschaft Bürgerhaus sind aber in den vergangenen 13 Monaten durch die Corona-Pandemie ausgebremst worden.

Erfolg einer „Schnapsidee“

Gern erinnert sich Manfred Frontzek an die Gründung des Spielmannszuges, die er 1991 mit dem damaligen Ortsvorsteher Ludwig Breuer beim sonntäglichen Frühschoppen in der damaligen Gaststätte Wüllenweber („Beim Schwatz“) angeregt hatte. Spontan wurde die Gründung von den ersten Mitgliedern Ludwig Breuer, Manfred Frontzek, Heinz Schulz, Horst Schmitz, Reiner Breuer und Harald („Hack“) Schmidt beschlossen. Manfred Frontzek: „Ortsvorsteher Ludwig Breuer gab 500 Mark, der Wirt 200 Mark und jeder Mitgründer 100 Mark als Startkapital.“ Die Instrumente habe jeder selbst gekauft.

Aus der Frühschoppen-Schnapsidee wurde eine Erfolgsgeschichte, die dieses Jahr 30 Jahre andauert. Frontzek: „Fast alle ehemaligen Wahlener Jugendliche haben im Tambourcorps mitgespielt.“

Das Bürgerhaus, das heute von einem Trägerverein bewirtschaftet wird, sei damals unter der Regie des Ortsvorstehers und Vereinskartellvorsitzenden Ludwig Breuer entstanden. Man habe die alte Schule dazu umgebaut.

In den vergangenen Jahren habe sich das Ortsbild von Wahlen verändert, so Manfred Frontzek. Unter der Regie der Dorfgemeinschaft seien unschöne Ecken in ansehnliche Anlagen verwandelt worden, den Ausbau des Dorfplatzes habe der frühere Ortsvorsteher Guido Wiesen vorangetrieben. Noch nicht verdaut haben die Wahlener die Entwidmung 2007 und den Abriss ihres Gotteshauses 2008. Das Vorhaben, anstelle der Kirche eine kleine Kapelle oder einen Turm für die Glocken zu errichten, sei bis heute am Geld gescheitert.