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Erntehelfer für Deutschland – Präsident Horper: „Verlängerung der Zeitgrenzen ist sinnvoll!“

Region/Mayen-Koblenz – Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, hält die Aussagen des DGB-Vorsitzenden, Dietmar Muscheid, zur Einführung einer Sozialversicherungspflicht für Saisonarbeitskräfte für wirklichkeitsfremd: „Es macht keinen Sinn, Saisonarbeitskräfte für Sozialversicherungen zahlen zu lassen, die sie nie in Anspruch nehmen werden. Die allermeisten  Saisonarbeitskräfte werden durch den Arbeitgeber über eine private Krankenversicherung abgesichert. Renten- oder Arbeitslosenversicherungen reduzieren die Einkommen der nur wenige Monate in Deutschland tätigen Arbeitskräfte, erhöhen die Kosten der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und können von den Saisonarbeitskräften mangels Erfüllung der Wartezeiten nur in den seltensten Fällen in Anspruch genommen werden. Für die Saisonarbeitskräfte ist es außerdem viel attraktiver, wenn ihr Nettolohn nicht durch den Arbeitnehmeranteil reduziert wird“.

Horper begrüßte nochmals, dass die Bundesregierung die sozialversicherungsfreie Tätigkeit von Erntehelfern von 70 auf 102 Tage hochgesetzt habe, weil dadurch ein häufigerer Personalwechsel verhindert werden könne, was den Gefahren der Corona-Pandemie entgegenwirke. Die bisherigen Kontrollen hätten kaum zu Beanstandungen geführt. Deshalb schade es auch niemandem, diese Ausnahmegenehmigung über den 31. Oktober hinaus bis in den Dezember zu verlängern. Horper forderte den deutschen Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz auf, sich mit den Konsequenzen seiner Forderungen auseinanderzusetzen. Erntehelfer wollten in Deutschland arbeiten, Geld verdienen, möglichst wenig Abgaben zahlen und die Einkommen für ein besseres Leben in ihren Herkunftsländern nutzen. Sozialfeindliche Forderungen des DGB sorgten hingegen nur für Kopfschütteln, so der Präsident.