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Kinder müssen durch die Hundetoilette laufen

Euskirchen – Für die Kinder der Kita in Flamersheim gleicht der Weg vom Parkplatz zu ihrer Tagesstätte mitunter einem Spießrutenlauf. Denn der angrenzende Grasstreifen wird regelmäßig als Hundetoilette genutzt. „Die Kinder zählen die Haufen auf dem Weg zur Kita“, erzählt Christine Steffin aus dem Elternbeirat.

Das Problem betrifft aber nicht nur den Weg zur Kita und von der Kita zurück zum Parkplatz. „Dieser Weg liegt auch auf der Strecke, die wir nutzen, wenn wir mit den Kindern spazieren gehen“, so die Kita-Leiterin Gabriele Nohr. Auf diesem Weg sollten die Kinder eigentlich lernen, auf den Verkehr zu achten. In der Realität müssen sie aber dauerhaft mindestens ein Auge auf den Grasstreifen richten, um nicht in die Hinterlassenschaften eines Vierbeiners zu laufen.

Seit Jahren schon hat die Kita mit dem Problem zu kämpfen. „Niemand will neben einer Hundetoilette arbeiten, aber den Kindern mutet man es zu“, ärgert sich Gabriele Nohr.

Während die älteren Kinder sich über den Hundekot ärgern, könne es bei den kleineren Kindern schonmal passieren, dass sie einfach reinpacken. „Das ist leider der Alltag in einer Kita“, so Nohr. Auch das Blumenpflücken in der Nähe des Zaunes berge schonmal einmal unliebsame Überraschungen. Die Versuche der Tagesstätte, das Problem zu lösen, seien bisher gescheitert. Man habe gemeinsam mit den Kindern Schilder aufgestellt, sogar selbst gebastelt, erzählt Nohr.

„Noch am selben Abend wurden die Schilder kaputt gemacht und auf das Gelände geworfen“, berichtet die Kita-Leitung. Für die Kinder sei das ein sehr frustrierendes Erlebnis gewesen.

Nun besuchte Bürgermeister Sacha Reichelt die Kindertagesstätte, um sich über die Problematik zu informieren. Auch der erste Bürger konnte über die Situation nur mit dem Kopf schütteln. Im Gespräch sicherte der Bürgermeister der Kindertagesstätte seine Unterstützung zu: „Nach meinen Erfahrungen haben sehr viele Hundehalter das Entsorgen des Hundekots schon fest verinnerlicht. Leider reicht aber schon eine kleine Anzahl an Uneinsichtigen, um derartige Probleme zu erzeugen.“ Im ersten Schritt appelliert Bürgermeister Reichelt an den Anstand der betroffenen Hundehalter, zukünftig doch die Hinterlassenschaften ihrer Hunde selbst einzusammeln und zu entsorgen.

Zudem sollen städtische Schilder als Mahnung am Zaun des Kindergartens angebracht werden. Auch hier wollen die Kinder sich beteiligen und wieder eigene Schilder anbringen.

„Wir als Gesellschaft sind darauf angewiesen, dass Bürgerinnen und Bürger selbst Verantwortung übernehmen und ihr Verhalten hinterfragen“, betonte der Bürgermeister. Er hoffe inständig, dass dieses Einsehen sich überall einstellt und die Kinder auf dem Weg zur Kita zukünftig wirklich auf die Autos achten können und nicht mehr nach den Hundehaufen gucken müssen.