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230 Jahre altes Naturdenkmal soll weichen

Gerolstein, 31.03.2021 – In Gerolstein toben die Bürgerinnen und Bürger über einen Stadtratsbeschluss. Bekanntlich will man in der Stadt Gerolstein das Kyllufer vor dem Bahnhof über Betonstufen ähnlich erschließen, wie in der Stadt Wittlich. Das Problem ist wie immer das Geld.

Die Projektkosten waren explosionsartig gestiegen. Die Landeszuschüsse haben vorne und hinten nicht ausgereicht. Also musste erheblich mit dem Rotstift gearbeitet werden, um überhaupt Landeszuschüsse zu bekommen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1,1 Mio Euro. 841.000 Euro betragen die reinen Baukosten. Der Rest sind Nebenkosten. Vom Land gibt es 600.000 Euro Zuschuss. Den Rest (500.000 Euro) will die Stadt Gerolstein stemmen.

Inzwischen wurde der Auftrag vergeben an Baufirma Klein aus Jünkerah. Die Begrenzungsmauer parallel zum Bahnhof soll vollständig abgerissen werden, damit der Zugang über Betonstufen bis zur Kyll den gesamten Böschungsbereich neu erschlossen werden kann. Mitten in der Baumaßnahme steht ein echtes Naturdenkmal, das bereits zu Napoleons Zeiten dort stand, als noch keine Eisenbahn durch Gerolstein fuhr. Eine kerngesunde, 230 Jahre alte Linde soll gefällt werden. Am vergangenen Wochenende wurde für die Linde sogar demonstriert. Um dieses Naturdenkmal vor der Vernichtung zu retten, hat ein besorgter Gerolsteiner Bürger mit einem Offenen Brief auf die Baumfällung aufmerksam gemacht.

Antrag auf Aufhebung einer Beschlussfassung des Stadtrates Gerolstein. Eine 230 Jahre alte, nachweislich kerngesunde Linde soll gefällt werden. „Im Rahmen eines Dringlichkeitsantrags und nach vorheriger Begutachtung hat der Gerolsteiner Stadtrat am Mittwochabend (24.03.2021) mehrheitlich (15 Ja-, zwei Nein-Stimmen, fünf Enthaltungen) beschlossen, dass die 230 Jahre alte, aber gesunde Linde vor dem Bahnhof gefällt wird. Ein tief wurzelnder Ersatzbaum soll gepflanzt werden.“