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Zentrale Impftermin-Vergabe viel zu langsam! Vulkaneifel Landrat Thiel ist verärgert

Daun/Hillesheim, 08.03.2021 – Impfdosen mussten in Hillesheim im Kühlschrank bleiben. Es läuft einfach nicht rund mit dem Impfen in Rheinland-Pfalz. Wenn wir in diesem Tempo so weitermachen, sind wir an Ostern 2022 noch nicht fertig, so Landrat Heinz-Peter Thiel zur aktuellen Lage im Impfzentrum Hillesheim. 800 bis 1.000 Impf-Dosen täglich könnte man in Hillesheim verabreichen, wenn genügend Impfstoff vorhanden wäre. Wenn das so langsam weitergeht, wird man sich überlegen, ob das Impfzentrum in Hillesheim besser mal für einige Tage komplett geschlossen werden muss. „Zurzeit werden lediglich zwischen 100 und 150 Dosen pro Tag verimpft, nicht mehr“ – so Amtsarzt Dr.med. Volker Schneiders.

Fakt ist, die Impfdosen werden nach Bevölkerungsmenge der einzelnen Landkreise von Seiten der Landesregierung zugeteilt. Das waren bisher immer nur überschaubare Mengen. Ebenfalls zentral gesteuert über die Landesregierung ist die Impf-Terminvergabe organisiert. Jetzt scheint es aber so zu sein, dass die Abteilung der Impfmengenzuteilung nicht mit der Abteilung der Terminvergabe eng zusammenarbeitet. Das wiederum führt dazu, dass zwar Impfstoff vorhanden ist, aber oftmals viel zu wenig Termine vergeben wurden. So kam es, dass beispielsweise letzte Woche über 1.000 Spritzen im Kühlschrank liegen blieben, weil keine Berechtigten in der vorhandenen Datenbank waren.

Die zentrale Terminvergabe der Landesregierung ist zu langsam. Landrat Thiel: „Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, was wir hier machen!“ Eine Liste mit impfwilligen Menschen wird in Hillesheim nicht geführt. Man würde sich streng an die Impfverordnung der Landesregierung halten und nur den Menschen eine Impfung verabreichen, die gemäß der gültigen Impfverordnung der vorgeschriebenen Prioritätengruppe angehören, sagt der Organisator des Impfzentrums in Hillesheim – Dieter Schmitz.

Dr. Schneiders: „Wir müssen eine Strategie entwickeln, wie man mit dem Virus leben kann. Nur Inzidenzen können allein nicht der Marker sein. Die Schnelltests sind in diesem Zusammenhang ein Segen“. Es muss vor allem die Bürokratie abgebaut werden. Nur mit den niedergelassenen Ärzten ist eine flächendeckende Impfung machbar. Die AHA-Regeln (Ab-stand-Hygiene-Alltagsmasken) werden uns so schnell nicht verlassen“. Die Mitarbeiter vom Gesundheitsamt in Daun haben seit Ausbruch der Pandemie bereits ca. 13.000 Abstriche in Eigenregie durchgeführt.

Landrat Thiel: Ich bin verärgert, weil bundesweit rund 1,5 Mio Impfdosen auf Lager liegen, die nicht verimpft wurden, weil Termine abgesagt oder einfach nicht wahrgenommen worden sind. Thiel: Wir könnten viel mehr verimpfen, wenn wir mehr Zuteilung von Impfstoff bekämen. Auch die Schnelltests waren ein Schnellschuss ohne Konzept. Im Landkreis werden ab kommende Woche die Rettungsdienste des Roten Kreuzes kostenlose Schnelltest anbieten. Das soll in Kelberg, Gerolstein und Jünkerath montags, mittwochs und freitags zwischen 16 und 19 Uhr passieren. Kostenpflichtige Teste werden weiterhin in den Apotheken angeboten.