Region/Trier, 05.03.2021 – Das Bistum Trier beabsichtigt, ab dem Jahr 2024 im ehemaligen Konventgebäude des Klosters Himmerod im Verbund mit der Klosterkirche das zentrale Jugendhaus der Diözese anzusiedeln. Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 4. März in Trier bekannt gegeben. Das Jugendhaus soll ab 2024 von einem Team der Jugendpastoral geleitet und wirtschaftlich von der „Trägergesellschaft Bistum Trier GmbH“ (TBT) betrieben werden. Vorab sind umfangreiche Baumaßnahmen notwendig. Gleichzeitig werden die Einrichtungen der Jugend, die derzeit auf der Marienburg bei Bullay angesiedelt sind, von dort verlagert. Ebenso wird das Haus Sonnental in Wallerfangen aufgegeben. Ackermann betonte, er hoffe, dass „das Jugendhaus Himmerod der jahrhundertelangen segensreichen Geschichte des Klosters Himmerod ein weiteres Kapitel hinzufügt und dieser wunderbare Ort weiterhin für Menschen aus unserem Bistum und darüber hinaus ein wirklicher Anziehungspunkt bleibt“.
„Trotz erheblicher Anstrengungen ist es in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen, eine passende geistliche Gemeinschaft für Himmerod zu finden“, erläuterte Ackermann. Er selbst sowie der Bischöfliche Beauftragte für Himmerod, Domkapitular Prof. Dr. Reinhold Bohlen, hätten dazu zahlreiche Gespräche geführt. „Aber letzten Endes konnte keine Gemeinschaft gefunden werden, die zu Himmerod passt und die bereit war oder die personellen Möglichkeit hat, diesen Ort künftig zu beleben.“ Nun sei er froh, dass in Zusammenarbeit mit vielen Verantwortlichen im Bistum sich die Möglichkeit auftue, das Kloster Himmerod als „einen kirchlichen Ort mit Schwerpunkt Jugendpastoral im Bistum Trier erhalten und weiterentwickeln zu können“.
Vielfältiges Angebot für Kinder und Jugendliche
Den aktuellen Planungen zufolge sollen in Himmerod rund 15 Millionen Euro investiert werden, um das Kloster zu einem modernen, barrierefreien und ansprechenden Jugendhaus mit rund 200 Betten umzubauen. Für die Zukunft ist angedacht, hier pastorales und pädagogisches Personal anzusiedeln, das ein vielfältiges Angebot für Kinder und Jugendliche macht. „Das Gästehaus wollen wir so lange wie möglich auch während der umfangreichen Bauarbeiten weiterführen. Die verpachteten weiteren Liegenschaften – Klosterladen, Gaststätte, Gärtnerei, und Fischerei – werden ebenfalls weiter betrieben werden können“, erklärte Domkapitular Bohlen als Bischöflicher Beauftragter für das Kloster.
Der Bischof sagte, er bedauere es sehr, dass mit der Entscheidung für Himmerod die Entscheidung verbunden sei, die Marienburg als Standort aufzugeben, ebenso wie das Haus Sonnental in Wallerfangen. Die meisten diözesanen Jugendverbände seien auf der Marienburg gegründet worden, und die Verbundenheit vieler Haupt- und Ehrenamtlicher mit der Marienburg gehe weit über schöne Erinnerungen hinaus. Auch Haus Sonnental sei in den vergangenen Jahrzehnten für viele Gruppen zu einer Art „Tagungs- und Schulungs-Heimat“ geworden. Doch die Marienburg als attraktiven Standort der Jugendarbeit für die Zukunft zu erhalten und zu betreiben, sei umfassend geprüft worden und habe sich als nicht wirtschaftlich und damit als nicht zukunftsfähig erwiesen. Gleiches gelte für das Haus Sonnental in Wallerfangen. In beiden Häusern stünden umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten mit einem Kostenvolumen von rund 20 Millionen Euro an. An einem Standort wie der Marienburg, an dem der baulichen Entwicklung, z.B. in Bezug auf Barrierefreiheit und Brandschutz, deutliche Grenzen gesetzt sind, schien dies nicht verantwortbar.
Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth, zugleich Abteilungsleiter Jugend im Bischöflichen Generalvikariat Trier, zeigte sich überzeugt, dass mit dem Umzug nach Himmerod die erfolgreiche Jugendarbeit der Marienburg fortgeführt und ausgebaut werden könne. „Mit dem Jugendhaus Himmerod bietet sich eine Alternative an, deren Gebäude und Außenflächen mehr Raum zur Entwicklung mit geringeren Kosten ermöglichen.“
Die zeitliche Perspektive
Mit dem Start des Jugendhauses Himmerod sollen die Jugendhäuser auf der Marienburg und in Wallerfangen zum Ende des Jahres 2023 schließen. Bis dahin wollen die Bistumsverantwortlichen gemeinsam mit den kommunal Verantwortlichen nach Investoren für die Marienburg suchen. Mit den Angestellten des Bistums werden Gespräche aufgenommen über ihren künftigen Einsatzort. Auch die Mitarbeitenden der TBT werden von ihrem Arbeitgeber im Rahmen der Möglichkeiten bei der Suche nach einer beruflichen Alternative unterstützt.
Mit Blick auf das Saarland sagte Jugendpfarrer Struth, zwar unterhalte das Bistum mit der Aufgabe von Haus Sonnental dann kein eigenes Übernachtungshaus mehr im Saarland. „Das bedeutet aber keineswegs einen Rückzug aus dem Saarland. Wir werden die Kinder- und Jugendpastoral in den Pfarreien und zukünftig auch in den Pastoralen Räumen selbstverständlich weiter fördern.“ (JR)