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Tarifabschluss im Maler- und Lackiererhandwerk – Lohnerhöhungen ab Mai und Corona-Prämie

Wittlich, 04.02.2021 – Der neue Tarifabschluss zu Lohntarif, Corona-Prämie, Mindestlöhnen und Ausbildungsvergütungen im Maler- und Lackiererhandwerk steht. Nach vier schwierigen Verhandlungsrunden wurde von den Kommissionen beider Seiten ein Kompromiss erreicht. Dem Tarifvorschlag haben am 27. Januar 2021 Gewerkschaft und Arbeitgeber mehrheitlich zugestimmt.

Kernpunkte des Tarifabschlusses sind Lohnerhöhungen ab Mai 2021, neue Branchen-Mindestlöhne sowie eine steuerfreie Corona-Prämie und neue Ausbildungsvergütungen für die Ausbildungsjahre 2021/22 und 2022/23. Ab Mai 2021 sieht der Tarifabschluss eine Lohnerhöhung um 2,1 % vor. Der Ecklohn steigt damit auf 17,51 Euro pro Stunde in den alten Bundesländern. Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Corona-Prämie von 330 Euro für gewerbliche Arbeitnehmer ermöglicht, die spätestens mit der Lohnabrechnung im kommenden April ausgezahlt werden kann.

Bereits im Vorfeld von Betrieben gezahlte steuerfreie Corona-Prämien sind anrechenbar. Der Branchen-Mindestlohn wird ebenso ab Mai angehoben. Er liegt bei einem gelernten Gesellen bei 13,80 Euro und bei ungelernten Arbeitnehmern bei 11,40 Euro je Stunde. „Das sind 30 Cent mehr als vorher und ist deutlich über dem allgemeinen Mindestlohn von derzeit 9,50 Euro“, so die beiden Obermeister Stephan Gerhard, Maler- und Lackierer-Innung Bernkastel-Wittlich, und Uwe Wallerius von der Innung Westeifel. „Die beschlossene Erhöhung ist eine Konsequenz und Möglichkeit zum Inflationsausgleich. Dieser liegt zwar zurzeit bei rund ein Prozent, aber damit will unsere Branche ein Zeichen setzen. Natürlich steigen dadurch auch die Umlagen für die Betriebe.“

Auch Auszubildende können sich freuen. Sie erhalten zwischen 30 und 35 Euro mehr ab August und im kommenden Jahr noch mal die gleiche Erhöhung. Damit liegt die Ausbildungsvergütung in 2021 für Starter bei 710 Euro und für die im dritten Lehrjahr bei 945 Euro. In 2022 werden es analog 740 beziehungsweise 980 Euro sein. Damit will die Branche zusätzliche Anreize schaffen, um junge Leute für das Malerhandwerk zu begeistern.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, Markus Heineke begrüßte die Zustimmung zur Tarifeinigung. „In schwierigem Umfeld ist es ohne Schlichtung gelungen, einen tragfähigen Kompromiss zum Ausgleich der Belange in der Branche zu finden.“ Heineke hob unter anderem die Perspektive für den Nachwuchs hervor. Von Gewerkschaftsseite ist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit Sitz in Frankfurt am Main Tarifpartner. ( Christian Wyrwa )