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Eine Million Euro für ein neues dörfliches Kommunikations-Zentrum mit Veranstaltungshalle

Firmenich/Obergartzem, 22.01.2021 – Innerhalb der nächsten drei Jahre erhält der 2300 Einwohner in 1250 Haushalten zählende Doppelort Firmenich/Obergartzem (Stadt Mechernich) ein dörfliches Kommunikations- und Erlebniszentrum inklusive Festhalle für etwas mehr als eine Million Euro. Das jedenfalls ist der Plan von „DoDo“, dem im August gegründeten Bürger- und Kulturverein e.V. (i.G.) Firmenich/Obergartzem.

Das ist keineswegs Traumtänzerei, ganz im Gegenteil, so der örtliche Stadtratsvertreter Tobias Heidemann: „500.000 Euro ist die Stadt Mechernich bereit, für eine neue Fest- und Veranstaltungshalle auszugeben.“ Er gehört zum engsten Gründerkreis von „DoDo“ um den MGV-Aktivisten Hans-Josef Wolf.

Weitere 450.000 Euro fließen aus dem Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ des NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Hans-Josef Wolf hat sich für „DoDo“ kurzerhand in Düsseldorf um Förderung beworben – und für seinen Heimat-Doppelort gewonnen!

Eins von 25 Objekten NRW-weit

„Außer Firmenich/Obergartzem fördert das NRW-Bildungsministerium noch 25 andere Projekte in Rheinland, Westfalen und Lippe, im Kreis Euskirchen ist es außer uns nur noch das Haus der Kulturen in Nettersheim“, so Tobias Heidemann bei einem Ortstermin mit dem Mechernicher „Bürgerbrief“.

Am Grenzweg zwischen Firmenich und Obergartzem und in Erweiterung des bereits existierenden Dorfgemeinschaftshauses geplant sind ein gaststättenartiges Begegnungszentrum, die Festhalle mit Bühne für 250 bis 400 Zuschauer je nach Aufstellung der Sitzgelegenheiten und Nebenräume für Seniorentreff, Küche, Biergarten und Bewirtschaftungszentrum für die Halle.

Die Idee, ein neues gemeinsames Zentrum für Firmenich und Obergartzem zu schaffen und sich um Zuschüsse aus dem NRW-Programm „Dritte Orte“ zu bemühen, stammt ursprünglich von dem Trio Hans-Josef Wolf, Heinz Neckritz und Dieter Schröder (MGV Firmenich/Satzvey). Pate stand das Kaller Bürgergasthaus Gier.

Antragsteller beim Landeswettbewerb „Dritter Ort“ und Initiator wurde der von Hans-Josef Wolf und einer Handvoll Mitstreitern gegründete gemeinnützige Verein „Dodo“ (Doppeldorf), Bewirtschafter des neuen Dorfzentrums soll das alle zehn Ortsvereine von Firmenich und Obergartzem umfassende und von Elke Kläser geführte Vereinskartell werden.

Diese Vereine sind SSC Firmenich, Freiwillige Feuerwehr, Männergesangverein, zwei Junggesellenvereine (Firmenich und Obergartzem), Musikverein Obergartzem, Katholische Kirchengemeinde, gemischter Chor Euterpe, Kapellenverein, Karnevalsverein, das Vereinskartell selbst und der neue Bürger- und Kulturverein „DoDo“. Sie sind insgesamt 723 Mitglieder stark.

„Maues“ Vereinsleben aufpeppen

Das Dorf- und Vereinsleben im Doppelort bezeichnete die Kartellvorsitzende Elke Kläser als „eher mau“. Von der neuen Begegnungs- und Erlebnisstätte direkt am „Grenzweg“ zwischen beiden Dörfern verspricht nicht nur sie sich wichtige Impulse für Aktivitäten in Firmenich/Obergartzem.

„Schließlich wollen wir mit unserem Angebot nicht nur Alteingesessene anziehen, sondern ausdrücklich auch Neubürger mit einem beschwingten Kultur- und Veranstaltungsprogramm einbinden“, so der Impulsgeber Hans-Josef Wolf. Man wolle die Trennung zwischen Firmenich und Obergartzem langfristig überwinden, die bis heute sogar über eigene Ortsbürgermeister verfügen: Franz-Josef Keus in Obergartzem und Toni Schröder in Firmenich.

Das neue Doppeldorfzentrum am städtischen AWO-Kindergarten soll das Erbe der ehedem fünf Dorfkneipen und des Saals vom „Drüje Pitter“ antreten, in denen sich vor nicht allzu langer Zeit das dörfliche Leben und die Kommunikation der Menschen abzuspielen pflegten. Vor etwa drei Jahren schloss als letzte die Hubertusschänke, zwei Jahre zuvor das Gasthaus Hamacher, geraume Zeit davor die Gaststätte Moringen.

Elke Kläser, Hans-Josef Wolf und Tobias Heidemann, aber auch Daniel Schüttenhelm (Freiwillige Feuerwehr) und Klaus Kläser gaben ihrer Hoffnung im Pressegespräch Ausdruck, dass sich das neue Erlebnis- und Kommunikationszentrum heilsam auf das gesellschaftliche Leben in beiden Dörfern auswirken wird.

Der Landeszuschuss ist auf drei Jahre mit je 150.000 Euro aufgeteilt, vor Februar/März darf nicht mit den Arbeiten begonnen werden. „Über die halbe Million hinaus, mit der sich die Stadt für die neue Fest- und Veranstaltungshalle  engagieren will“, so Tobias Heidemann, sind auch Eigenmittel vorgesehen.

Trennungen überwinden

Darunter mindestens zehn Prozent der Gesamtkosten in Form von handwerklichen Eigenleistungen, so Hajo Wolf. „Auf das zusammenwächst, was zusammengehört“, so Daniel Schüttenhelm, und die Zeiten überwunden werden, „seit ich Kind war und Firmenich und Obergartzem sich gegenüberstanden wie das im Rheinland üblicherweise nur Köln und Düsseldorf tun“, so Klaus Kläser.

Mitgliedsanträge anfordern (Jahresbeitrag 12 Euro) kann man übrigens unter Tel. (0151) 61 42 747.