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Bistum Trier beklagt Defizit in zweistelliger Millionenhöhe

Region/Trier, 04.01.2021 – „Trotz allem viele
Gestaltungsmöglichkeiten“ sieht der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg. Das hat er bei der Vorstellung der Haushaltsplanung 2021 und des Geschäftsberichts 2020 am 17. Dezember in Trier gesagt. Zu den bekannten Herausforderungen wie die Umsetzung der Synodenbeschlüsse, der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Raum der Kirche, die zurückgehenden finanziellen Ressourcen oder wachsenden Kirchenaustrittszahlen seien mit der Corona-Pandemie eine weitere dazugekommen. Dennoch sei er „ein wenig zuversichtlicher“.

Zwar müsse das Bistum mit weniger Ressourcen auskommen; allein in 2020 mit rund 10 Prozent, also etwa 30 Millionen Euro, weniger Kirchensteuern. „Auch im kommenden Jahr rechnen wir mit 22 Millionen Euro weniger Einnahmen.“ Da werde es umso notwendiger, „dass wir unsere Ziele in den Blick nehmen und entscheiden, wofür wir unsere Ressourcen verwenden wollen und welche konkreten Aufgaben vorrangig angegangen werden“. Dies werde möglich, weil nach den Klärungen mit Rom das Bistum nun ein klares Zielbild für die weitere Kirchenentwicklung vor Augen habe.

„Welche Wege führen uns zum Ziel?“

„Mit einem klaren Ziel vor Augen lässt es sich auch leichter unterscheiden“, sagte der Verwaltungschef des Bistums: „Welche Wege führen uns zum Ziel, welche führen uns davon weg? Welche Aufgaben belasten uns, welche fördern und motivieren uns auf das Ziel hin? Was ist sinnvoll zentral anzulegen, was sollte dezentral und vor Ort behandelt und entschieden werden?“ Er kündigte einen „Prozess der Aufgabenkritik“ an, der helfen soll, „die vorhandenen Ressourcen im Bereich Finanzen wie auch Personal sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen“.

Verlust 2021: 46,6 Mio. Euro

Der Haushaltsplan für 2021, den Manfred Wagner, Leiter des Strategiebereichs „Ziele und Entwicklung“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier vorstellte, sieht einen Verlust von 46,6 Mio. Euro vor. Operativen Erträgen in Höhe von 421 Mio. Euro stehen Aufwendungen von 433,4 Mio. Euro gegen. Diesem negativ geplanten Verwaltungsergebnis von minus 12,4 Mio. Euro stehen Finanzerträge von 16,5 Mio. Euro und Finanzaufwendungen von 53,9 Mio. Euro entgegen, so dass der Haushaltsplan insgesamt ein Defizit ausweist.