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Neuer Regionalförster brauchte 22 Jahre für 700 Meter

Gerolstein, 15.12.2020 – Simon Goeser arbeitet jetzt beim Forstamt Gerolstein, nur 700 Meter von seinem Geburtsort in Gerolstein entfernt. Die Aufgaben der Forstleute in Rheinland-Pfalz sind so schwierig und vielfältig wie wohl noch nie in der 300-jährigen Geschichte der nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland. Der Wald dient längst nicht mehr nur als reiner Holzlieferant, die Ansprüche der Gesellschaft sind vielfältig. Naturnahe Wälder sind ein Garant für die Artenvielfalt und werden von zahlreichen Besuchern in unterschiedlichsten Formen genutzt. Die wichtigste Aufgabe der Forstleute ist es, den Wald fit für den Klimawandel zu machen. „Für diese große Herausforderung brauchen wir gut ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeiter*innen“, so Michael Schimper, Leiter des Forstamtes Gerolstein.

Simon Goeser ist seit Oktober Regionalförster in der Vulkaneifel. Nach dem Studium der Forstwirtschaft in Göttingen konnte Herr Goeser als Anwärter im Revier Gerolstein ein Jahr lang wichtige praktische Erfahrungen sammeln. „Ich bin Förster geworden, weil mir die Erhaltung unserer „grünen Lunge“ – dem Wald, am Herzen liegt. Die Gestaltung und die Entwicklung hin zu naturnahen Wäldern stehen dabei besonders im Fokus – denn nur naturnahe Wälder werden zukunftsfähig und klimastabil sein. Die Entscheidungen, die ich heute treffe, sind noch in mehr als 100 Jahren spürbar. Diese Verantwortung, welche insbesondere auch gesellschaftliche Ansprüche berücksichtigt, übernehme ich gerne!“ begründet Simon Goeser seine Entscheidung. Nach seiner erfolgreichen Anwärterprüfung wurde er sofort in den Dienst von Landesforsten Rheinland-Pfalz übernommen. „Wir sind froh, dass wir nach vielen Jahren der Personalreduzierung nun endlich wieder junge Menschen mit frischen Ideen einstellen können“, so Sebastian Metz, örtlicher Personalrat im Forstamt Gerolstein.

Zu den Aufgaben des Regionalförsters zählt unter anderem auch die Organisation der Jagd im Staatswald. Die Jagd spielt für eine gelungene Verjüngung der Wälder die entscheidende Rolle. „Nur dann, wenn die Wilddichte es zulässt, wächst ein artenreicher und stabiler Wald ohne teure Schutzmaßnahmen heran“, so Amtsleiter Michael Schimper. Außerdem müssen die Pflanzungen von ca. 100.000 Bäumen organisiert werden. „Durch die Trockenheit der letzten Jahre haben wir sehr viele Schadflächen. Dort, wo sich der Wald nicht durch natürliche Verjüngung selber entwickelt, müssen wir noch nachhelfen“, erläutert Simon Goeser.

So leistet er zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen in ganz Rheinland-Pfalz eine wichtige Zukunftsaufgabe.