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Stadt Mechernich ist der bundesweiten Initiative „Silent Rider“ gegen Motorradlärm beigetreten

Mechernich, 19.11.2020 – Motorradlärm ist auch auf etlichen Straßen im Stadtgebiet Mechernich lautstark zu hören. Um dem früh einen Riegel vorzuschieben, ist die Stadt nun der bundesweiten Initiative gegen Motorradlärm „Silent Rider“ beigetreten.

„Wir beziehen damit eindeutig Stellung gegen rücksichtslose Motorradfahrer und den Lärm insbesondere von manipulierten Auspuffanlagen von denen leidgeprüfte Anwohner insbesondere am Wochenende ein Lied singen können“, so Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick.

Kurven der Eifel locken

Constantin Hochgürtel vom Mechernicher Ordnungsamt berichtet, dass auch bei Polizei und Mechernicher Ordnungsamt häufiger Beschwerden eingehen: „Natürlich Jahreszeiten- und wetterbedingt stark schwankend.“ In der Sommersaison lockten die Kurven der Eifel naturgemäß besonders viele Motorradfahrer an. Dazu Hochgürtel: „Wir sind ein beliebter Durchfahrtsbereich für Motorradfahrer und – gruppen, die in die Eifel wollen.“ Leider verhielten sich nicht alle konform der Verkehrsregeln.

Auf Mechernicher Boden seien vor allem die Hauptverkehrsachsen und damit vorrangig Landstraßen und Bundesstraßen betroffen. „Typische Motorradrouten führen von Euskirchen nach Gemünd sowie von Bad Münstereifel nach Heimbach“, erläutert Hochgürtel. Gerne genutzte Abschnitte seien außerdem von Vor-Eifel und Eifel-Kennern die kleineren, kurvenriechen Kreisstraßen K45 (von Iversheim nach Weiler am Berge), K27 (Eicks – Glehn – Bleibuir – Wielspütz – Voißel) und K20 (Bürvenich – Floisdorf – Eicks – Kommern).

Fast gesamte Nordeifel vertreten

Mit den jüngsten Beitritten der Stadt Mechernich sowie der Stiftung Nationalpark Eifel und Vogelsang ist die Nordeifel nun fast flächendeckend im Verein vertreten. Ein Pfund mit dem man wuchern könne, meint Schick: „Im Zusammenschluss mit den besonders betroffenen Kommunen im Kreis Euskirchen und der Eifel-Region werden wir uns stark machen, unnötigen Motorradlärm zu reduzieren und die betroffenen Anwohner und unsere Natur zu schützen“, so Schick.

Die Initiative „Silent Rider“ stellt konkrete Forderungen an die Hersteller und Politik, darunter die Verabschiedung eines Lärmschutzgesetzes mit niedrigen Grenzwerten. höheren Strafen für Manipulationen am Motorrad, die Einführung einer allgemeinen Halterhaftung für Motorräder. „Silent Rider“ richte sich ausdrücklich nicht gegen Motorradfahrer an sich, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins, sondern gegen die schwarzen Schafe unter ihnen, die den vermeidbaren Lärm erzeugen.

Online-Petition

Dem Verein haben sich seit Bestehen auch andere Kommunen aus NRW, aber auch Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen angeschlossen. „Das zeigt, welch große Rolle das Thema Motorradlärm in vielen Regionen einnimmt, und dass sich die Kommunen und Interessensgemeinschaften bei ihren Versuchen, den  Motorradlärm zu reduzieren, alleine gelassen fühlen“, sagt Karl-Heinz Hermanns, Bürgermeister von Simmerath und 1. Vorsitzender von Silent Rider e.V. In Nationalparks, wie dem in der Eifel, komme erschwerend hinzu, dass auch die Wildtiere durch den unnötigen Motorradlärm aufgeschreckt werden.

Zu den Maßnahmen der bundesweiten Kampagne gehört auch eine Online-Petition gegen Motorradlärm. Auf www.silent-rider.de oder www.openpetition.de können Betroffene und Menschen, die sich mit Betroffenen solidarisch zeigen, ihre Stimme gegen unnötigen Motorradlärm abgeben. Mit der Petition möchte sich die Initiative nahc eigenen Aussagen Gehör und Gewicht beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages verschaffen.