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Sanierung des Mausbacher Froschschachtes abgeschlossen

Stolberg, 09.11.2020 – Der Froschschacht in Mausbach ist eines der letzten weithin sichtbaren Monumente des traditionsreichen Erzbergbaus in der Region. Nun hat die Kupferstadt Stolberg die Sanierung dieses Denkmals abgeschlossen. Vorausgegangen war ein entsprechender politischer Antrag.

Rund 14 Meter ragt der oberirdische Teils des Wetterschachtes der vor über 100 Jahren geschlossenen Grube Diepenlinchen aus der Erde. Die Teufe des Schachtes beträgt nach der letzten Ausbaustufe rund 360 Meter. Der Schacht diente der Versorgung dieser größten und ergiebigsten Grube im Erzbergbau in der Region mit Atemluft.

Vor der Sanierung. Foto: Burkhard Kern

Besonders markant war und ist das Einschussloch über halb des Zuganges, das noch aus Kriegszeiten stammt. In Absprache mit der Denkmalbehörde wurde das Loch im Zuge der Sanierung mit einigen Ziegelsteinen verschlossen, die aus dem Bestand am oberen Ende des Schachtes entnommen werden mussten. Allerdings sind die Ziegel leicht zurückversetzt eingebaut, so dass das Einschussloch nach wie vor zu erkennen ist.

Das Mauerwerk an der Westhälfte des Turmes war so stark verwittert, dass eine sichere Statik an der Mündung nicht mehr gewährleistet werden konnte. Auch diese Schwachstelle hat die Stadt nun mit Ziegeln von der Spitze sanieren können. Der Stabilisierung dient nun insbesondere ein innen liegender und mit Ziegeln verkleideter Betonring.

„Der Froschschacht ist ein enorm wichtiges Industriedenkmal unserer Stadt und ist eines der letzten Relikte des Aufstiegs der Kupferstadt Stolberg zu einem bedeutenden Industriestandort. Bereits in der Römerzeit wurde dort Erzbergbau betrieben. Zu Hochzeiten arbeiteten dort rund 800 Bergleute, bevor der Betrieb 1919 eingestellt werden musste“, resümiert Bürgermeister Patrick Haas.

Fertiger sanierter Zustand. Foto: Burkhard Kern

Der Erste und Technische Beigeordnete der Kupferstadt, Tobias Röhm, betont: „Wir haben es geschafft, die Statik dieses wichtigen Denkmals zu sichern ohne dabei die Charakteristik zu verlieren. Wichtig war vor allem die Entfernung des unkontrollierten Bewuchses. So ist der Froschschacht nicht nur für die Nachwelt erhalten, sondern insbesondere auch wieder sichtbar.“

Den Namen des Schachtes stammt nach Einschätzung von Historikern wahrscheinlich aus der damalig üblichen Vorgehensweise, Schächte, Stollen und Lagerstätten nach leitenden Angestellten der Grubengesellschaft zu benennen. Womöglich hieß ein Steiger oder ein Bergbeamter der Grube also Frosch, Frösch oder Fröschen mit Nachnamen.