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Im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum fand ein Workshop der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ statt

Euskirchen, 12.10.2020 – Nein, es war kein Abstrich-Training, das im Schulungsraum des Rotkreuz-Zentrums veranstaltet wurde, auch wenn sich dort Frauen Q-Tipps in den Mund führten. Vielmehr sollten die Probandinnen erkennen, welche Geschmacksrichtung sich auf dem Wattestäbchen befand: Etwas Bitteres? Etwas Saures? Oder vielleicht doch etwas Süßes? Gar nicht so leicht.

Das gilt auch für Gerüche: Kaffeepulver dürfte noch einfach sein. Aber bei so mancher Pflanze wird es schwer. Das gilt auch für das Erkennen von Fingerabdrücken auf einem Glas. In Sherlock-Holmes-Manier wurde mit einer Lupe der Abdruck inspiziert. Aber die charakteristischen Muster sind kaum erkennbar. „Das liegt an der Verwendung von Desinfektionsmitteln, das entfernt jegliches Fett von den Fingern“, weiß Christiane Schwaab, Trainerin bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ in Berlin.

Sie sitzt hier keinem Spielkreis vor, sondern Erzieherinnen und Lehrerinnen, die an dem Workshop „Körper“ teilnehmen und später als Multiplikatorinnen die Experimente in ihre Kindertagesstätten und Grundschulen mitnehmen, um sie dort mit den Kindern auszuprobieren. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie fand im Kreis Euskirchen wieder ein solcher Workshop statt – normal sind rund zehn pro Jahr. Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ist der DRK-Kreisverband in Kooperation mit dem Kreis Euskirchen. In diesem Jahr wird es noch zwei Veranstaltungen geben: Zum Thema „Magnete“ am 7. Oktober und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ am 4. November. Anmeldungen sind noch möglich.

Das Programm des „Hauses der kleinen Forscher“ besteht aus einem ganzen Fächer von Themenschwerpunkten, etwa Optik, Luft und Wasser – oder eben Körper, der Schwerpunkt des aktuellen Workshops. An weiteren Stationen müssen die zukünftigen Multiplikatorinnen Euromünzen blind erkennen, mit geschlossenen Augen und mit der schwächeren Hand ihren Namen schreiben oder Kinderbilder anhand bestimmter Merkmale den richtigen Erwachsenen zuordnen. Das ist gar nicht so einfach – und fordert auch schon die Erzieherinnen und Lehrerinnen.

Experimente aus dem Alltag

An Kinder zwischen drei und zehn Jahren richten sich die meisten Experimente. Anhand von Alltagssituationen sollen ihnen die einzelnen Fachgebiete nähergebracht werden. „Es muss aus dem Alltag kommen und die Arbeit muss mit Alltagsmaterialien stattfinden“, nennt Schwaab zwei wesentliche Voraussetzungen. Wichtig ist auch, dass die Kinder nichts vorgesetzt bekommen, sondern sich Lösungen selbst erarbeiten, auf Entdeckungsreise gehen.

„Forschendes Lernen“ heißt das bei der Trainerin. Auch zu Hause können die Experimente durchgeführt werden – und dann kann so manches Kind seine Eltern verblüffen. „Das ist auf jeden Fall eine ganz tolle Sache, weil es ganz viele Sinne der Kinder anregt“, meint Heike Iven, Leiterin der DRK-Familienbildung. Das findet auch der Energiekonzern E-Regio aus Kuchenheim, der die Fortbildungen mit einer Spende unterstützt.

99 Kindertagesstätten und Schulen im Kreis Euskirchen sind von der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ bislang zertifiziert worden. „Das ist eine Auszeichnung, mit der sich eine Kita wirklich sehen lassen kann“, ist sich Schwaab sicher. Rezertifizierungen stehen alle zwei Jahre an. Und einmal pro Jahr findet ein Forschertag statt (der nächste am 21. Juni 2021).

Weitere Informationen finden interessierte Einrichtungen unter www.haus-der-kleinen-forscher.de. Fragen und Anmeldungen gerne an die DRK-Familienbildung unter 02251/791181