Zülpich/Kreis Euskirchen, 15.09.2020 – Tagesmütter sind gesucht im Kreis Euskirchen. Die eigenen Kinder in individueller und familienähnlicher Umgebung betreut zu wissen – immer mehr Eltern wünschen sich das und melden ihre Kinder in einer Kindertagespflegestelle an. Dort werden bis zu fünf Kinder unter drei Jahren von ausgebildeten Tagesmüttern oder -vätern betreut. Die Aufgabe als Tagesmutter/vater ist jeden Tag spannend und bietet viele Möglichkeiten, einfühlsam, kreativ und bildend mit Kindern den Tag zu gestalten.
Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen bietet ab dem 28. Oktober einen Tagespflege-Qualifizierungskurs an. Interessenten können sich am Mittwoch, 16. September, von 19 bis 20.30 Uhr im Zülpicher Rotkreuzhaus, Industriestraße 12a, über Inhalte und Möglichkeiten des Kurses informieren. DRK-Dozentin Sabine Heines und weitere Verantwortliche stehen an diesem Abend für Fragen vor Ort bereit. Die Teilnahme an der Infoveranstaltung oder eine sogenannte Belehrung durch den Kinderschutzbund sind eine Voraussetzung für den Kurs. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Der Tagespflege-Qualifizierungskurs umfasst einen Grund- und einen Aufbaukurs von insgesamt 30 Treffen (14 Treffen mittwochabends sowie 16 Samstagstermine) mit insgesamt 160 Unterrichtsstunden. Die Kosten betragen für beide Kurse jeweils 250 Euro. Die Kursgebühr wird vom Jugendamt erstattet, sobald das erste Kind vermittelt wurde.
Der bislang letzte Kurs zeigte, dass die Nachfrage nach Kinderbetreuung sehr groß ist. Unmittelbar nach Beendigung des Grundkurses nahmen einige Kursteilnehmerinnen ihre Arbeit als Tagesmutter auf. „Obwohl alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh sind, dass der Kurs vorbei ist, schwingt auch immer ein wenig Wehmut mit, da sich im Laufe des Kurses auch Freundschaften bilden“, so die Referentin Sabine Heines. Sehr gefreut habe sie sich über das Feedback, dass der Kurs nicht nur als reine Wissensvermittlung aufgenommen wurde, sondern auch als „Lernen fürs Leben“ angesehen wurde.
Ab 2021 300 Stunden Unterricht
Die Unterrichtszeiten werden sich voraussichtlich ab Herbst 2021 deutlich ändern. „Nach gesetzlicher Vorgabe wird die Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson dann 300 Stunden umfassen“, berichtet Heike Iven, Leiterin des DRK-Familienbildungswerks. Die Qualifizierung wird dann unter anderem mehr Praktikumszeiten beinhalten sowie die Erarbeitung eines Businessplans, eine Konzepterstellung und eine noch intensivere Begleitung durch die Kursleitung während der gesamten Qualifizierungsmaßnahme.
Der Kurs ist laut Kinder- und Jugendhilfegesetz nicht nur Pflicht für angehende Tagesmütter, um die Tätigkeit aufnehmen zu dürfen, sondern auch eine gute Basis für die berufliche Zukunft. Denn im Kurs erfährt man viel Wissenswertes über die Aufgaben und den Alltag der Tagesmütter/väter. Zum Beispiel: Wie kann ich den Tag abwechslungsreich gestalten oder das Kind spielerisch fördern und auch erziehen?
„Es geht jedoch nicht allein um Wissen rund um das Kind, sondern die Teilnehmer bekommen auch wichtige Informationen für die Selbstständigkeit vermittelt, zum Beispiel über Recht, Verträge, Versicherung und Steuer, aber auch Tipps zu Gesprächen mit den Eltern an die Hand“, erläutert Kurs-Dozentin Heines. Die Tätigkeit als Tagesmutter sei durchaus geeignet für Quereinsteiger. Viele nutzten die Chance, mit eigenen Kindern in die selbstständige Tätigkeit einzusteigen.
Die Tagesmütter bekommen das Entgelt direkt vom Jugendamt überwiesen. Eltern bezahlen für die Betreuung des Nachwuchses bei einer Tagesmutter den gleichen Elternbeitrag wie im Kindergarten. Vom Kreis gibt es außerdem Starthilfe mit 500 Euro Investitionszuschuss pro neu geschaffenem Tagespflegeplatz.
Weitere Information zum Kurs und Informationsabend gibt es unter Telefon 02251/791184 oder www.drk-eu.de.