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Westnetz Saffig überprüft Leitungen mit Drohne

Saffig, 01.09.2020 – Zwei Monteure der Westnetz GmbH stehen am Wegesrand und schauen in die Ferne. Auch Anwohner hat ein fremdes Motorgeräusch ans Fenster gelockt. Die Blicke aller sind auf einen unbemannten Flugkörper gerichtet. Es ist eine Drohne, die
Richtung Stromleitung über Wiesen und Felder schwebt. Westnetz nutzt die neueste Technologie zur Inspektion und Instandhaltung von Leitungen im Netzgebiet.

Während der Netzmonteur die Drohne an die Leitung heranlenkt, kümmert sich ein weiterer Kollege um das Auslösen der Kamera. „Eine Überprüfung der Strommasten und Freileitungen auf diese Weise ist eine tolle Sache. Wir bekommen exakte Nahaufnahmen vom Leiterseil“, erklärt Dominik Mallmann, Netzmonteur bei Westnetz. „Bei dem Multicopter-Einsatz in unserer Region konnten wir uns von den Nutzungsmöglichkeiten der Technik überzeugen“, ergänzt er stolz.

Um eine störungsfreie Stromversorgung dauerhaft zu gewährleisten, sind regelmäßige Inspektionen des Mittel- und Hochspannungsnetzes und der Übergabestationen erforderlich. Die Sichtkontrolle von Freileitungen bedeutet in der Regel einen hohen Aufwand für die Netzmonteure der Westnetz. Mittel- und Hochspannungsleitungen müssen sie bei Störungen oder zur Kontrolle anfahren und inspizieren. Hierbei können Leitungen jedoch nur von unten kontrolliert werden, wobei zum Teil leicht ersichtliche Fehlerstellen übersehen werden. Schwer zugängliche Stellen erreichen die Monteure ausschließlich mit einem Hubsteiger.

Das Befliegen der kilometerlangen Freileitungen mit einer Drohne ist somit eine effiziente Ergänzung zur Leitungsbegehung und gewährleistet eine schnelle und optimale Fehleranalyse. Ebenso erleichtert der Einsatz der neuen Technologie die Wartungsarbeiten der Netzmonteure enorm. „Hindernisse, wie Bäume oder Büsche, können vom Multicopter umflogen werden. Das ermöglicht uns eine ideale Sichtkontrolle. Sogar bei mäßigem Wind hat die Drohne eine ruhige Lage in der Luft und liefert hochauflösende Bilder“, erklärt Dominik Mallmann. Die Drohne kontrolliert und dokumentiert gezielt Anlagenteile. Sie wird von den Netzmonteuren auf Sichtweite gesteuert. Selbst bei der Inspektion von Hochspannungsleitungen dient sie als Ergänzung zur konventionellen Helikopter-Befliegung.

Als regionaler Netzbetreiber ist die Westnetz GmbH verantwortlich für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung. Die Überprüfung und Instandhaltung der Netze hat dabei oberste Priorität. Bisher hat Westnetz 33 Netzmonteure geschult, die eine Drohne im sicheren Abstand vom Boden aus steuern können. „Jeden Tag müssen wir die Funktionalität der Strommasten und Freileitungen garantieren.
Durch den Einsatz von Drohnen können Beschädigungen im Netz zeitnah identifiziert und Reparaturen schnell und gezielt eingeleitet werden. Diese innovative Technik hat für uns viele Vorteile. Für Inspektionsmaßnahmen muss der Strom nicht abgeschaltet werden und unsere Mitarbeiter bleiben sicher am Boden“, so Frank Kauth, Leiter des Netzbetriebs im Regionalzentrum Rauschermühle.

Mit der Anwendung dieser Technologie wird deutlich, wie Digitalisierung maßgeschneidert in den Instandhaltungsprozess der Netze umgesetzt werden kann. Für Westnetz ein wichtiger Fortschritt auf dem Weg zum digitalen Verteilnetzbetreiber der Zukunft.

Die Westnetz-Drohne

Westnetz nutzt neueste Drohnentechnologie zur Inspektion und Instandhaltung
der Stromnetze. Foto: Westnetz

Die von Westnetz eingesetzte Drohne verfügt über vier Rotoren und hat ein Fluggewicht von gerade mal 900 g. Die integrierte Kamera erstellt hochauflösende Bilder, welche zur internen Dokumentation genutzt werden können. Darüber hinaus werden bei Westnetz alle eingesetzten Drohnen in der Farbe hell-orange inklusive dem Westnetz-Logo beklebt. Durch ein einheitliches Aussehen kann der Drohnensteuerer das Flugobjekt besser einsehen. Jeder erkennt die Signalfarben am Himmel und weiß, dass die orange-leuchtende Westnetz-Drohne einen rein kommerziellen Nutzen verfolgt.