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Eifel-Film-Bühne startet in der Corona- Krise voll durch

Hillesheim, 21.08.2020 – Familie Runge stellt mitten in der Corona-Krise die Weichen für die Zukunft. Das bekannte EURONICS Runge Radio- und Fernsehfachgeschäft von Günter Runge wurde geschlossen. Das vorhandene Ladengeschäft wird aktuell zurückgebaut um Platz zu schaffen für die Eifel-Film-Bühne. So wie es früher einmal war, soll jetzt wieder der Haupteingang zum Kino samt einem repräsentativem n Foyer entstehen.

Die Eifel-Film-Bühne hat eine lange Tradition. 1948 begannen Hans und Maria Runge mit dem Bau des heutigen Kinos in Hillesheim. Es bot damals 320 Besuchern Platz. Das Kino boomte und unscheinbar nebenher lief der Vertrieb und die Reparatur von Radio-Geräten. Dann kam das Fernsehen 1952. Fasziniert von dem neuen Medium begann Kinogründer Hans Runge die Eifeltäler durch selbstgebaute Umsetzer mit Empfang zu versorgen, ungeachtet der Tatsache, dass er damit seinem Kino selbst Konkurrenz machte. Die Einführung des Farbfernsehers 1967 erlebte er nicht mehr. Er starb 1965. Seine Frau Maria hielt der unter so großen Schwierigkeiten gegründeten Eifel-Film-Bühne die Treue, auch als mit Einführung des Privatfernsehens 1984 die Besucherzahlen stark rückgängig waren und alle anderen Kinos im Landkreis Daun ihre Pforten schon geschlossen hatten.

1991 entschlossen sich die heutigen Inhaber Christine und Günter Runge, mit einem neuen Programmkonzept das Kino zu beleben. „Wir wollten nicht nur die Massenware zeigen sondern auch die kleinen, wunderbaren Filme, die auch in großen Städten nur in ausgesuchten Kinos laufen. Es wurde in eine neue Leinwand, neue Bestuhlung, neue Technik und ein neues Programm investiert.

Das Konzept ging auf und seit 1994 wird die Eifel-Film-Bühne für ihr hervorragendes Programm vom Rheinland-Pfälzischen Kultusministerium ausgezeichnet. Seit 1997 auch von Staatsminister bzw. Staatsministerin für Kultur und Medien der Bundesregierung. Die Eifel-Film-Bühne ist auch für den rheinland-pfälzischen Kulturminister Konrad Wolf ein Begriff. Er ließ es sich nicht nehmen, die „Runges“ während der Umbauphase in Hillesheim zu besuchen. Christine Runge lies für ihren Gast aus Mainz die Kino-Geschichte voller Herzblut eindrucksvoll auf der Leinwand Revue passieren. 2011 habe man umgestellt auf Digital. Hatte Zelluloid bis dato den Film erst möglich gemacht, sind die Bilder nun alle digital. Alle Filme werden seither in bester Bild- und Surroundton-Qualität gezeigt.

Die aktuelle Investition erst möglich gemacht hat das bundesweites Förderprogramm „Zukunft Kino“ und jede Menge Eigenleistung am Umbau. Ohne Förderung wäre der Umbau nicht möglich gewesen, betont Christine Runge. Den Hygienebestimmungen und Abstandregelungen folglich dürfen derzeit nur etwa 55 der 220 Sitzplätze im Kino genutzt werden. Themenabende wie zum Beispiel „Kino Vino“ finden momentan nicht statt. Umsatzeinbußen von 43 Prozent sind die Folge. Christine Runge: „Wir müssen glücklicherweise keine Miete bezahlen und stemmen momentan alles mit eigenem Personaleinsatz. Sonst würde sich das nicht rechnen“. Der Kulturminister hat aufmerksam zugehört und war beeindruckt. Vielleicht hat er ja noch ein paar Euro aus dem Corona-Hilfsprogramm des Landes für Hillesheim übrig.

Christine Runge ist zuversichtlich und sagt: „Wenn alles fertig ist, können die Kinobesucher wieder wie zu alten Zeiten von der Straße aus bestens präsentiert ins Kino kommen“. Um die Zukunft des Kinos muss sie sich keine Sorgen machen. Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern.