„In Motion – Art & Football“ lässt Besucherinnen und Besucher in Bilder weltberühmter Künstlerinnen und Künstler eintauchen. Foto: DFM / Hannappel
Region/Düsseldorf/Dortmund – Das Runde muss in das Eckige: Dieser Satz ist legendäre Weisheit für Generationen deutscher Fußballer, Fußballfans – und Künstlerinnen und Künstler! Sie haben das Runde auf dem Eckigen gebannt und den Fußball auf der Leinwand verewigt. Die Schau „In Motion – Art & Football“ im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund schlägt den Pass zwischen Fußball und Kultur zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördern die Begleitausstellung des Museums zur Fußballeuropameisterschaft 2024 in Deutschland mit je einer Million Euro.
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Die Ausstellung ist eines der größten Kulturprojekte zur EURO 2024. Ich bin mir sicher, dass sie die Besucherinnen und Besucher begeistern wird – Kultur-, aber auch Fußballfreundinnen und -freunde! Genau das wollen wir mit dem Kulturprogramm zur Europameisterschaft erreichen: Wir wollen zu Begegnungen zwischen Kunst und Fußball einladen, darüber Menschen zusammenbringen und für beides Begeisterung entfachen.“
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Fußball und Kultur in Nordrhein-Westfalen ist nicht ‚entweder-oder‘, sondern ‚sowohl als auch‘. Die Menschen freuen sich über Erlebnisse auf Spitzenniveau, die Freude machen und Gemeinschaft stiften – das gilt für das Stadion wie für unsere Theater, Konzert-, Opern-, Balletthäuser und Museen. Mit der Ausstellung ‚In Motion – Art & Football‘ im Deutschen Fußballmuseum fördern wir eine beeindruckende Kunstausstellung auch für Menschen, die eher selten ins Kunstmuseum gehen. Hochkarätige Kunstwerke werden digital präsentiert und so zu einem ganz besonderen Kunsterlebnis, das mit allen Sinnen erlebbar wird – so wie ein gutes Fußballspiel!“
Manuel Neukirchner, Direktor Deutsches Fußballmuseum: „In einem einzigartigen Vermittlungskonzept kommt die Malerei dem Geheimnis des Fußballs auf die Spur. Und umgekehrt: Der Fußball mit seiner Ästhetik und Dynamik, mit seinen Riten und Widersprüchen ermöglicht der Kunst ganz neue Zugänge und Möglichkeiten. Für die Besucherinnen und Besucher entsteht ein bisher unbekanntes Zusammenspiel zwischen den Welten. Der Zugang zur europäischen Kunst der vergangenen rund 140 Jahre durch den Fußball und die Dechiffrierung dieses so faszinierenden wie widersprüchlichen Spiels durch die Künstlerinnen und Künstler der Moderne bietet in doppelter Hinsicht einen Erkenntnisgewinn.“
Die Sonderausstellung „In Motion – Art & Football“ bietet als Rauminstallation auf 1.000 Quadratmetern einen Überblick über Kunstwerke der europäischen Moderne des 20. Jahrhunderts, die sich mit dem Thema Fußball beschäftigen. Insgesamt zeigt das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund in der immersiven Schau über 175 Kunstwerke aus nationalen und internationalen Sammlungen von Künstlern wie René Magritte, Paul Klee, Maria Lassnig, Willi Baumeister, Felix Nussbaum, L.S. Lowry, Robert Delaunay, Salvador Dalí, Joan Miró und Umberto Boccioni.
Begleitet wird die Sonderschau im Deutschen Fußballmuseum durch das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Festival „Spielräume“, einem breit gefächerten Kunst- und Kultur-Angebot rund um die Fußballeuropameisterschaft. Teile des Rahmenprogramms werden zudem vom Bund über die Stiftung Fußball & Kultur EURO 2024 gefördert. Zum Festival gehören Koproduktionen mit den Ruhrfestspielen („Die Nacht von Sevilla“) und dem Bochumer Schauspielhaus („Titel, Tore, Theatralik“), ein „SommerTagTraum“ im Dortmunder Rombergpark gemeinsam mit Oper und Konzerthaus Dortmund, ein Fußballquiz oder ein Soccer Slam EM im „Stadion der Träume“ des Museums sowie Kunst-Workshops, Filmabende und Talkrunden.
Schützenständchen am 1. Juni 2024 in Mayen. Foto: Julia Judt/Stadt Mayen
Mayen – Die St. Sebastianus Schützengesellschaft 1280 e.V. Mayen feiert traditionell rund um Fronleichnam ihr Schützenfest. Dazu gehört alljährlich das beliebte Schützenständchen, das in diesem Jahr am 1. Juni 2024 stattfindet.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen dabei zu sein, wenn ab etwa 18.30 Uhr die Schützen mit den Schützenkapellen Luxem und Mendig sowie dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kruft, am Alten Rathaus eintreffen und das traditionelle Schützenständchen zu Ehren von Oberbürgermeister Dirk Meid und Landrat Dr. Alexander Saftig gespielt wird.
Das Schützenständchen resultiert noch aus der Zeit, in der Mayen als Kreisstadt Amtssitz von Kreisverwaltung und Stadtverwaltung war. Diese Tradition wurde von den Schützen auch nach der Gebietsreform und der Verlegung des Amtssitzes nach Koblenz fortgeführt.
Nach dem Ständchen erfolgt die Proklamation der diesjährigen Schützenmajestäten. Nach dem großen Zapfenstreich und den abschließenden Böllerschüssen formiert sich dann ein Festzug zur Schützenhalle im Nettetal, musikalisch begleitet vom Fanfarencorps Grün-Weiß Mayen.
Die Preisträger gemeinsam mit Landrat Dr. Alexander Saftig (7.v.r.) und dem Ersten Kreisbeigeordneten Pascal Badziong (5.v.l.) sowie Vertretern der kommunalen Familie und der Sparkassen. Foto: Kreisverwaltung/Wiebke Schäfer
Region/Mayen-Koblenz – Kulturförderpreis 2024 des Landkreises Mayen-Koblenz vergeben – Die einen erforschen, die anderen musizieren – eine Besonderheit aber haben sie gemeinsam: der Geschichts- und Altertumsverein für Mayen und Umgebung sowie der Musikverein Urmitz-Rhein sind die Träger des Kulturförderpreises 2024 des Landkreises Mayen-Koblenz. Landrat Dr. Alexander Saftig hat beide Vereine in einem feierlichen Rahmen im Kreishaus ausgezeichnet. Begrüßen konnte der Kreischef zu der Veranstaltung auch ehemalige Preisträger sowie Vertreter aus politischen Gremien und Gemeinden. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1500 Euro von der Kreissparkasse Mayen und der Sparkasse Koblenz, zwei starken Förderern der hiesigen Kulturlandschaft.
Seit 1997 verleiht der Landkreis Mayen-Koblenz für herausragendes kulturelles Engagement den Kulturförderpreis „forum artium plaudit“ – frei übersetzt: „Die Öffentlichkeit ehrt die Kunst.“ „Kultur geht nicht alleine. Es braucht einerseits die Menschen, die sie schaffen und andererseits die, die sie brauchen“, machte Landrat Dr. Saftig vor den zahlreich erschienen Gästen deutlich.
Einer dieser „Kulturschaffenden“ ist der Geschichts- und Altertumsverein für Mayen und Umgebung (GAV). Der Verein hat sich seit 1904 der Bewahrung und Bekanntmachung der Mayener Geschichte und Umgebung verschrieben. Zu den Hauptaufgaben gehören die Erhaltung, Pflege, Sammlung, Erforschung und Vermittlung von Geschichte und Kultur. Die Sorge des Vereins gilt hierbei nicht nur den Baudenkmälern und Kulturgütern, sondern auch dem immateriellen Kulturerbe. Das Hauptwirkungsgebiet des Vereins ist die Osteifel und in den letzten 120 Jahren hat sich ein weitgespanntes, festes Tätigkeitsfeld entwickelt. Der Geschichtsverein ist somit ein verlässlicher Partner bei der Erschließung der Mayen-Koblenzer Regionalgeschichte. Darüber hinaus ist es dem Geschichtsverein eine Herzensangelegenheit, das Geschichtsverständnis aller Menschen zu fördern und Geschichte erfahrbar zu machen. Hierzu veröffentlicht der Verein nicht nur Publikationen im eigenen Verlag, sondern organisiert und bewahrt traditionelle Veranstaltungen, wie beispielsweise das Martinsfest. Großes Engagement zeigt der Geschichtsverein auch im Museumsbereich. So entwickelte sich aus dem 1904 gegründeten Vereinsmuseum schrittweise das heutige Eifelmuseum, das in gemeinsamer Trägerschaft des GAV, des Eifelvereins, der Stadt Mayen und des Landkreises Mayen-Koblenz ist. Darüber hinaus bewahrt der Geschichtsverein Mayen gemeinsam mit dem Eifelverein in einer umfangreichen Vereinsbücherei, der Eifelbibliothek, viele Dokumente und Schriften der Mayener Zeitgeschichte, die allen interessierten Menschen zu wissenschaftlichen und geschichtlichen Recherchen zur Verfügung gestellt werden. Zudem übernehmen die Mitglieder des GAV die ehrenamtliche Pflege des Eifelarchivs.
Neben der Urkunde aus den Händen des Landrates nahm der Erste Vorsitzende Hans Schüller stellvertretend für alle Vereinsmitglieder noch einen Scheck über eine Förderung in Höhe von 1.500 Euro von Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen entgegen. „Wir sind stolz als Geschichtsverein so eine großartige Auszeichnung zu erhalten. Wir sehen den Preis als riesige Wertschätzung unserer Arbeit. Mit dem Preisgeld können wir neue Ideen umsetzen“, bedankte sich Hans Schüller für die Anerkennung und dankte zugleich allen, die zu der Ehrung beigetragen haben. Hans Schüller bereicherte den Abend mit einem kurzweiligen Vortrag über den Geschichts- und Altertumsverein Mayen.
Die zweite Auszeichnung des Abends ging an den Musikverein Urmitz-Rhein: Im Jahre 1969 wurde der Musikverein im Örmser Gasthaus „Zur Krone“ gegründet und zählt heute über 50 aktive Musiker im Alter von 13 bis 74 Jahren. Dies ist – mit Blick auf die gesamte kulturelle Vereinslandschaft von MYK und darüber hinaus – keine Selbstverständlichkeit. Der Musikverein Urmitz-Rhein pflegt und lebt die Tradition und ist aus der kulturellen sowie musikalischen Landschaft der Region nicht mehr wegzudenken. Mit seinem abwechslungsreichen Repertoire begeistert er das Publikum und ist für die musikalische Gestaltung bei den verschiedensten Anlässen im Landkreis ein verlässlicher Partner. Man trifft die sympathischen Musiker nicht nur bei Konzerten und Festgottesdiensten, sondern auch bei verschiedenen Veranstaltungen im Jahreskreis wie zum Beispiel an Karneval, Kirmes oder dem Örmser Marktfrühstück. Sein Können erweist der Musikverein Urmitz-Rhein ganz besonders mit seinen eigenen Konzertveranstaltungen, die meist im Frühjahr und im Advent stattfinden. Darüber hinaus veranstaltet der Musikverein alle zwei Jahre eine Sommerserenade in Form eines OpenAir Konzertes. Doch um ein funktionierendes Stammorchester am Leben zu erhalten, bedarf es einer kontinuierlich großen Zahl an gut ausgebildeten Musikern. Hierfür ist eine intensive Nachwuchsarbeit unerlässlich. Der Musikverein Urmitz-Rhein bietet musikalische Ausbildung für jede Altersklasse und von Anfang an vermittelt der Verein seinem Nachwuchs, dass Musik Heimat und Bildung ist. So lernen die jungen Musiker das Brauchtum und die Kultur der eigenen Ortsgemeinde kennen und schätzen. Um auch den Erwachsenen die Blasmusik näher zu bringen, hat der Musikverein Urmitz-Rhein zudem eine Bläserklasse für Erwachsene ins Leben gerufen. Hier proben aktuell 27 eifrige Mitglieder.
Stellvertretend für den Mitglieder-reichen Musikverein nahm das Vorstandsmitglied Larissa Hoefer die Urkunde von Landrat Dr. Saftig und den Scheck über die Fördersumme von 1.500 Euro der Sparkasse Koblenz entgegen. Auch der Musikverein Urmitz-Rhein dankte herzlich für die Auszeichnung und – wie könnte es auch anders sein – begleitete die Veranstaltung mit musikalischen Höchstleistungen. So ließ es sich die Blaskapelle nicht nehmen, gleich mehrere überaus hörenswerte Beiträge darzubieten.
„Musikliebhaber und Kenner dürfen sich auf ein unvergessliches Erlebnis freuen, das sie in die Welt der zeitgenössischen und klassischen Musik entführt“, schreibt der Kreis in seiner Ankündigung des 76. Eifeler Musikfestes vom 24. bis 26. Mai in Steinfeld. Hier eine Aufnahme aus dem Vorjahr. Archivfoto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Mechernich – Ein Wochenende voller Klangerlebnisse verspricht das 76. Eifeler Musikfest vom 24. bis 26. Mai im historischen Ambiente des Klosters Steinfeld. Intendant ist einmal mehr der Mechernicher Kirchenmusiker Erik Arndt. Er stellte das Programm gemeinsam mit Landrat Markus Ramers der Öffentlichkeit vor: „Musikliebhaber und Kenner dürfen sich auf ein unvergessliches Erlebnis freuen, das sie in die Welt der zeitgenössischen und klassischen Musik entführt“, schreibt Kreispressereferent Sven Gnaedig.
Veranstalter ist der Förderverein des Klosters Steinfeld in Zusammenarbeit mit dem Kreis Euskirchen. Die Eröffnung findet am Freitag, 24. Mai, um 19 Uhr statt und wird von Stephan Hippe, einem herausragenden Sänger und Chansonnier aus Hamburg, gestaltet. Erik Arndt: „Seine Revue zum Leben und Werk von Charles Aznavour verspricht einen bewegenden Abend voller Chansons, begleitet von Videoprojektionen und Original-Einspielungen des legendären Künstlers.“
Aznavour und Minguet Quintett
Am Samstag, 25. Mai, um 19 Uhr, soll die ehemalige Klosterbibliothek zum Schauplatz für das renommierte Minguet Quartett werden, das bereits mit dem ECHO Klassik und dem Diapason d’Or ausgezeichnet wurde. Mit einer leidenschaftlichen Interpretation, unter anderem des 14. Streichquartetts von Beethoven entführt das Ensemble um den Strempter Violoncellisten Matthias Diener in die Welt des Klassizismus. „Als siebensätziges Werk ist es das formell freieste, revolutionärste und vielleicht auch modernste Streichquartett Beethovens“, schreibt Sven Gnaedig.
Geistlicher Höhepunkt des Eifeler Musikfestes soll wie gewohnt das Hochamt am Sonntag ab 10 Uhr mit einer Komposition des zeitgenössischen Komponisten Damijan Močnik sein. Finale des Musikfestes ist das großangelegte Chor- und Orchesterwerk am Sonntag, 26. Mai, ab 16 Uhr. Das Vokalensemble des Aachener Domes präsentiert die Marienvesper von Claudio Monteverdi in der Basilika des Klosters Steinfeld.
Vorverkauf und Ticket-Hotline
Intendant Arndt: „Die einzigartige Akustik des Kirchenraums wird zu einem harmonischen Zusammenspiel aus Psalmen und festlichem Gesang. Ein absolutes Highlight des diesjährigen Eifeler Musikfestes.“ Begleitet wird das Vokalensemble durch „The Orpheus Consort“ auf historischen Instrumenten.
Tickets für das Eifeler Musikfest sind online unter www.ticketregional.de/musikfest sowie an allen Ticket Regional Vorverkaufsstellen erhältlich. Alternativ auch unter der telefonischen Hotline (0651) 97 90 777
v.l.n.r.: Michael Ophelders, Alexander May, Thorsten Hamer und Alexandra Marinescu mit den neuen Spielzeitheften. Foto: Julia Manstein
Mayen – Es ist ein Herzensprojekt des amtierenden Intendanten Alexander May: Das Spielzeitheft, das alle Stücke und alle Mitarbeitenden des Festspielsommers mit ausführlichen Infos vorstellt.
Seit Beginn seiner Intendanz kommt das Heft zu Beginn der Saison heraus und präsentiert auch immer das aktuelle Spielzeitmotto. In diesem Jahr leuchtet das Heft so hell, wie das Motto „Licht“ es verspricht. Und strahlend wird auch der Spielplan werden: Kultkomödien, die ans Herz gehen, ein emotionales Schauspiel über die Macht der Musik, ein weltbekanntes Familienstück, dazu wieder ein umfangreiches Exxtra-Programm – hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Los geht es am Wochenende 1./2. Juni mit dem großen Stadtfest „KulturGenuss“ und der Premiere von „Peterchens Mondfahrt“.
Tickets für die Produktionen der Burgfestspiele gibt es bei Reisebüro Bell Regional Touristikcenter in der Rosengasse 5, 56727 Mayen über die Ticket-Hotline: 02651/494942, per Mail an tickets@touristikcenter-mayen.de oder online auf der Seite der Burgfestspiele.
Ewald Frie war Freitagabend im Kommerner Burghof nicht nur „Hahn im Korb“ zwischen Moderatorin Gisela Steinhauer (l.) und Lit.Eifel-Chefin Margaretha Ritter, er traf mit Humor und Mutterwitz auch den Nerv der 170 Zuschauer. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Mechernich-Kommern – Als der Historiker Ewald Fried für seine hochgelobte Dissertation in Neuerer Geschichte ausgezeichnet wurde, waren seine Eltern noch dabei. „Allerdings passten sie nicht ganz in den hochoffiziellen Rahmen und wähnten sich wahrscheinlich auch selbst im falschen Film“.
Prof. Dr. Ewald Frie gab im Kommerner Burghof einen fakten- und humorvollen Einblick in das Leben auf dem elterlichen Bauernhof mit elf Geschwistern. Seine Zuhörer waren begeistert. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Als Frie jetzt für seinen Bestseller „Ein Hof und elf Geschwister“ den Deutschen Sachbuchpreis 2023 verliehen bekam, waren die Eltern zwar nicht mehr dabei, aber eine ganze Reihe seiner Brüder und Schwestern, die auf dem elterlichen Bauernhof im Münsterland aufgewachsen waren.
Wie sie losjubelten, als der Bruder im Juni vergangenen Jahres in der Hamburger Elbphilharmonie als Preisträger verkündet wurde, erinnerte nach Fries eigener Schilderung eher an den Torjubel in der westfälischen Kreisliga als eine Veranstaltung der deutschen Hochkultur und kann auf Youtube dauerhaft eingesehen werden: „Die erste Minute nach Verkündigung des Preisträgers lohnt, danach beruhigt sich die Szene wieder…“
Auch im Kuhstall der Familie Weidenfeld war der Jubel groß, wo Frie am Freitag vor Pfingsten Kostproben aus seinem systematisch sezierten erzählerischen Meisterwerk über die eigene Familie und die Entwicklung der Soziologie der Landwirtschaft vortrug. Hervorragend begleitet und moderierte wurde er dabei vor überausverkaufter Kulisse und stillecht im Burghof von der WDR-Journalistin Gisela Steinhauer („Sonntagsfragen“).
Bereits sein zweiter Bestseller
Nicht nur Erzähltes und Vorgelesenes, auch Ewald Fries herzliche Art und sein eher trockener Humor nahm das Publikum sofort für den 1962 als neuntes von elf Kindern in Nottuln geborenen Münsterländer ein. Dr. Heinrich Beyenburg-Weidenfeld, selbst Landwirt und Burghofbetreiber, begrüßte den in Tübingen lehrenden Universitätsprofessor und zweifachen Bestseller-Autor im Beisein auch von Mechernichs Stadtdezernent und Kämmerer Ralf Claßen. Bereits vor „Ein Hof und elf Geschwister“ hatte der Historiker mit „Die Geschichte der Welt“ die Bestsellerlisten gestürmt.
Den Dank an den umjubelten Autor, seine charmante Gesprächspartnerin und die Gastgeber Svenja und Heinrich Weidenfeld brachte wiederum die Lit.Eifel-Trägervereinsvorsitzende Margaretha Ritter zum Ausdruck. Sie bewarb die nächsten Höhepunkte des Nordeifeler Literaturreigens gleich mit, eine Lesung mit Franz Müntefering am Mittwoch, 3. Juli, („Unterwegs – Älterwerden in dieser Zeit“) um 19 Uhr im Jugendstilkraftwerk Heimbach und den „Club der toten Eifeldichter“ mit Katia Franke, Ralf Kramp und Manni Lang am Freitag, 21. Juni, um 19 Uhr in der Hellenthaler Grenzlandhalle.
Ewald Frie ging bei den Recherchen für sein Buch „Ein Hof und elf Geschwister“ ganz wissenschaftlich vor. Dazu interviewte er seine zehn Geschwister nach bestimmten Kriterien und rief die Erinnerungen in Einschätzungen der zwischen 1944 und 1969 Geborenen an das Leben auf dem Hof ab. Trotz der hohen Kinderzahl betrachtete sich jeder als etwas Besonderes, eben anders als die anderen.
Nur zwei von elf wollten Bauern werden, der älteste und der dritte, der schließlich den ehrbaren Beruf des Apothekers ergriff. Aber auch der Hoferbe musste im Sog des allgemeinen Niedergangs der bäuerlichen Familienbetriebe in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wirtschaftlich das Handtuch werfen. Ewald Frie konnte schon lesen und schreiben, ehe er in die Schule kam, mit landwirtschaftlichen Arbeiten tat er sich eher schwer: „Außerdem hatte ich vor Tieren Angst…“
Ruf der Bauern rauscht nach unten
Der Autor, ordentliches Mitglied in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, studierte für sein Buch auch einschlägige Statistiken und Berichte aus Bauernkalendern, Magazinen und Jahrbüchern der relevanten Zeit. Einhergehend mit dem wirtschaftlichen Überlebenskampf auf dem elterlichen Hof stieß er bei seinen Recherchen auf den soziologischen Niedergang der Bauern: „Waren wir in den fünfziger Jahren noch hoch angesehene Leute, die eher unter sich, also unter Bauern blieben, so rauschte der Ruf der Landwirtschaft seither nach unten durch.“
Frie bedauert die Entwicklung nicht, er ist kein Nostalgiker, und seine Geschwister offenbar auch nicht, die allesamt von einem konservativen, aber toleranten Vater und einer für die Zeit extrem selbständigen und selbstsicheren intelligenten Mutter erzogen wurden. „Bildung und berufliches Fortkommen wurden uns wichtiger als melken und sensen zu können, was eine Generation zuvor noch elementare Fähigkeiten waren, die man aufzählte, um seine Lebenstauglichkeit zu unterstreichen“, so Frie.
„Mein Vater hatte ein Auge fürs Vieh und konnte die Zuchttauglichkeit eines Bullen einschätzen, er konnte Besen binden und Ferkel mit dem Taschenmesser kastrieren und das kommende Wetter am Zug der Wolken vorausahnen.“ Die handwerklichen und intellektuellen Fähigkeiten auf dem Bauernhof seien den Geschwistern aber keineswegs weggenommen worden: „Wir haben diese Dinge freiwillig aufgegeben, weil wir wussten, was danach kommt, wird besser sein“, konstatierte der Schriftsteller in Kommern: „Wir haben Freiheiten dafür bekommen.“
Das sei auch kein abgeschlossener Prozess: „Im Augenblick verlieren wir die Fähigkeit, Landkarten zu lesen und stattdessen GPS zu benutzen… und wir machen das gerne.“ Behalten hätten er und viele Geschwister die Religiosität des Elternhauses, die sich nicht nur im ausgeprägten kirchlichen Engagement der Mutter Bahn brach, sondern auch im traditionellen Gebetsalltag mit „endlosen Litaneien“ und dem Ausräuchern von Haus, Ställen und Scheunen zur Weihnachtszeit. „Trotzdem bin ich noch heute ein fast regelmäßiger Kirchgänger!“
Auch der Letzte bekommt Essen
Ewald Frie trug die eigentlich ernüchternde Faktenlage vom Niedergang der Landwirtschaft am Beispiel des eigenen Bauernhofes mit so viel Humor und Mutterwitz vor, dass sich das Publikum zeitweise vor Lachen krümmte. Da war vom „magischen Dreieck“ zwischen Jugendheim, Sportplatz und Pommesbude die Rede, vom Warmhalten des Mittagessens im 50 Grad warmen Backofen, weil die Geschwister zu unterschiedlichen Zeiten von ihren Schulen und Ausbildungsplätzen zurückkamen.
„Auch der letzte bekam noch was, fragte sich nur wieviel? Schmeckte das Essen nicht so gut, stieg die Großzügigkeit…“ Selbst eine Dose Tomatenfisch reichte für alle, „es war nur unsicher, wie viel Fisch beim letzten noch in der Sauce schwamm.“ Bei Familientreffen inspizierten die Onkeln nach dem Essen das Vieh und die Tanten den Gemüsegarten und das Eingemachte im Keller.
„Als Vaters Welt verging, hat er seiner zwölf Jahre jüngeren schönen und intelligenten Frau ihre Welt nicht geneidet“, so Frie: „Sie war den meisten anderen Bauern und ihren Frauen überlegen.“ Mit ihrer Hilfe sei es zu einer „Verschiebung unserer Religiosität gekommen“, weg von bedeutungslos gewordenen Riten und Gebräuchen, „hin zu Möglichkeiten einer persönlichen Gottesbegegnung“.
Auch wenn die Familie sparsam war, mit der Erlangung von Bildung wurde nicht gegeizt: „Unser Vater sagte immer, wir sollten Berufe ergreifen, bei denen wir im Warmen und Trockenen sitzen“. Bis auf die Jüngste (* 1969) wollte keine der Schwestern einen Bauern heiraten. Alle haben respektable Berufe ergriffen. Der Apotheker hatte zuerst auch Landwirtschaft studiert, ehe er merkte, dass er chancenlos gegen den ältesten Bruder war.
Der Vater war nicht nur ein erfolgreicher Viehzüchter, der seine Bullen (Name u.a. „Traktor“) zur Körung und erfolgreiche Kühe wie „Wolke 2“ zu Auktionen zwischen Nordseeküste und Alpenvorland brachte und gute Preise erzielte, er war auch ein begnadeter Doppelkopfspieler. Auch wenn die Familie im Übrigen zur Sparsamkeit angehalten wurde, spielte er grundsätzlich um Geld: „Sonst fehlt dem Spiel die Andacht…“, pflegte er zu sagen. Seine Kinder lernten so nebenbei, dass neben Religion und Bildung, Sparsamkeit und Teilen auch ein bißchen „Zocken“ zum Leben gehört…
Die „Macher“ der Mundartkampagne „Mir kalle Platt“ mit (v. l.) Poetry-Slammer Julius Esser, Mundart-Kolumnist Manni Lang, Désirée Sterr, Stadt Euskirchen, Manfred Poth (Marmagen), Nicole Habrich (NeT), VR-Bank Nordeifel-Vorstandsvorsitzender Mark Heiter, Nordeifel Tourismus-Chefin Iris Poth, Bürgermeistervertreter Stefan Grieshaber (Gemeinde Nettersheim), Landrat Markus Ramers, Kai Gehlen von der Interessengemeinschaft (IG) Schmidtheim e. V., Ideengeber Günter Hochgürtel („Eifel-Gäng“, „Wibbelstetz“) und Jana Schmitz (PAPSTAR). Archivfoto: Stephan Everling/pp/Agentur ProfiPress
Kall/Euskirchen – Die 2022 gestartete Kampagne „Mir kalle Platt“ ist nicht nur bei den alle zwei Jahre stattfindenden Festivals aktiv, sondern fördert das Mundartsprechen auch zwischendurch und dauerhaft. „Es ist nicht unser erstes Ziel, dass eine Reihe von Veranstaltungen alle zwei Jahre organisiert wird, sondern dass die Menschen wieder mehr Platt im Alltag sprechen“, so VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Mark Heiter unlängst bei einer Planungskonferenz in Kall.
Alle, die Platt als Umgangssprache bei ihren Veranstaltungen benutzen, sind eingeladen und werden mit Werbung unterstützt. Gedacht ist an die vielen Theaterensembles zwischen Venn und Ville, die ihre Stücke in Mundart aufführen, an Musikgruppen und Liedermacher, die sich bei ihren Songtexten des Nordeifeler Slangs bedienen, aber auch an Natur- und Bergwerksführer, die ihre Erklärungen auf Platt abgeben.
Nordeifel Tourismus-Geschäftsführer Patrick Schmidder: „Wenden Sie sich bei Interesse an die NeT-Geschäftsstelle, Nicole Habrich, Tel. (0 24 41) 99475-16, habrich@nordeifel-tourismus.de Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.“
Plakate und Karten gratis
Die VR-Bank Nordeifel unterstützt Mundart-Veranstaltungen aus ihrem Geschäftsgebiet mit Zuwendungen für Plakate und Eintrittskarten. Vereine oder sonstige Mundart-Veranstalter können sich direkt an die VR-Bank Nordeifel, Roland von Wersch, Tel. (0 24 45) 95 02 530, roland.von_wersch@vr-banknordeifel.de wenden.
Unterstützung seitens der Nordeifel Tourismus GmbH gibt es darüber hinaus bei allen Kommunikationsmaßnahmen. Den entsprechenden Veranstaltern wird die Verwendung des Logos „Mir kalle Platt“ in allen Print- und Online-Veröffentlichungen im Kontext mit ihrer Veranstaltung zugestanden. Patrick Schmidder: „Erhöhen Sie Ihre Reichweite, nutzen Sie die zusätzlichen Marketingmöglichkeiten und werden Sie Teil unseres Netzwerks!“
Die 2022 gestartete Kampagne der Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) in Verbindung mit dem Kreis Euskirchen und der VR-Bank Nordeifel eG soll das Eifeler Platt wieder in den Fokus – auch jüngerer Zeitgenossen – stellen. „Wir wollen unseren Beitrag leisten, das Eifeler Platt zu pflegen und für zukünftige Generationen lebendig zu halten“, so Mark Heiter, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Nordeifel, die sich als „Hausbank der Region“ betrachtet: „Platt und Eifeler Lebensart sind genauso wie Solidarität Teile unserer genossenschaftlichen DNA“.
Homepage und Newsletter
Die ersten Veranstaltungen starteten 2022, die sich 2023 zu einem großen mehrwöchigen Festival auswuchsen. Patrick Schmidder: „Die Vorbereitungen auf das nächste Festival 2025 laufen bereits auf Hochtouren!“ Besonders liege den „Machern“ aber am Herzen, die vielen kleinen und größeren Veranstaltungen auf Platt, die es bereits in der Nordeifel gibt, einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Die Initiative „Mir kalle Platt“ solle zu einem „Markenartikel“ gemacht werden.
Als Präsentationsebenen bietet die Nordeifel Tourismus GmbH unter anderem ihre Homepage www.nordeifel-tourismus.de, ihren Veranstaltungskalender, Social Media und einen Newsletter mit rund 8.000 Abnehmern an.
Das Foto zeigt die drei Platzierten der „Silberne Kamera“, Pauline von Hardenberg (l.), Diana Wahl (m.) und Andreas Steindl (r.). Foto: CHIO Aachen/Jil Haak
Aachen – Bei diesem Preis stehen diejenigen im Mittelpunkt, die sonst stets hinter der Kamera anzutreffen sind: Der renommierte Fotografen-Preis „Silberne Kamera“ wird während des Weltfests des Pferdesports, CHIO Aachen 2024, vergeben.
Der Preis für das beste internationale Pferdesportfoto des Jahres wird vom CHIO Aachen-Veranstalter Aachen-Laurensberger Rennverein e.V. ausgeschrieben. Die Aufnahmen mit Pferdesportmotiven aus aller Welt müssen ab dem 24. Mai 2023 entstanden sein. Einsendeschluss ist der 24. Mai 2024.
Neben dem Ehrenpreis „Silberne Kamera“ erhält der Sieger eine Prämie in Höhe von 2500 Euro. Der Zweitplatzierte erhält einen Geldpreis in Höhe von 1000 Euro, der Drittplatzierte darf sich über einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro freuen.
Die Ausschreibung für den Medienpreis mit allen Details zur Teilnahme sowie einen Link zur Anmeldung finden Sie hier.
In einem Pressegespräch stellen die Kooperationspartner*innen rund um Heinrich Brötz, städtischer Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur (erster von rechts), das Konzept des neuen Café Wunderkammer im Suermondt-Ludwig-Museum vor. Foto: Stadt Aachen / Andreas Herrmann
Aachen – Das Café Wunderkammer im Suermondt-Ludwig-Museum soll zu einem neuen Ort der Begegnung werden – Durch die vielfältige Nutzung und die Möglichkeit der Vermietung soll das Café Wunderkammer zu einem neuen Ort der Begegnung werden und den Brückenschlag in die lokale Kulturszene schaffen.
Im zukünftigen Café Wunderkammer im Suermondt-Ludwig-Museum hat die künstlerische Umgestaltung begonnen. Die ehemalige Bar Museo wird aktuell durch den städtischen Kulturbetrieb in Kooperation mit dem Spectrum / Rheinischen Verein für Katholische Arbeiterkolonien e.V. l neu eingerichtet. Angedacht im Café Wunderkammer ist eine Mehrfachnutzung für Künstlerworkshops, Schulklassenprogramme, Empfänge, Feiern, Veranstaltungen und Vermietungen. Aachener Künstler*innen werden den Raum in einem zweijährigen Turnus immer wieder neugestalten. Mit der Umgestaltung hat die Künstlerin Vera Sous im Frühjahr 2024 begonnen.
Ort der Begegnung und Kreativität
„Das Zusammenwirken der Akteur*innen ist in dieser Konstellation absolut einmalig. Das Projekt bietet die Chance, den Raum als Ort der Begegnung und Kreativität zu nutzen und gleichzeitig die Bestände des Museums neu zu erschließen. Der Begriff ‚Wunder‘ passt in vielerlei Hinsicht“, freut sich Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur. Gemeinsam mit Vertreter*innen des Kulturbetriebs und von Spectrum informierte er jetzt in einem Pressegespräch über den aktuellen Stand des Projekts.
Atelier eines alten Meisters
Künstlerin Vera Sous hat sich gemeinsam mit den Künstlerinnen der Frauenwerkstatt des Rheinischen Vereins dem Farbkonzept der Kutscheneinfahrt angenähert und sich von den Mustern der „Wunderkammer“ in der Dauerausstellung des Hauses inspirieren lassen. „Mit Stofftapeten schaffen wir es, die neue Architektur in die alte einzubinden. Theke und Schrank werden verkleidet, die Beleuchtung verändert. Alles soll an das Atelier eines alten Meisters erinnern. Besonders spannend ist es, bei den Stoffarbeiten und Bildteppichen mit vielen verschiedenen Nationalitäten zusammen zu arbeiten“, erklärt Vera Sous.
Angebote für Schulklassen
Die Projektteilnehmer*innen von Spectrum sind unter anderem langzeitarbeitslose Menschen, die in der Kunstwerkstatt eine neue Struktur erfahren und in den künstlerischen Projekten neue Talente entfalten können. „Dieser neue Raum ist nicht nur als Ort für einen Cafébetrieb konzipiert, sondern ermöglicht es zukünftig, in unmittelbarer Nähe zur Ausstellung auch Angebote für Schulklassen zu veranstalten. Einmal pro Woche soll hier der Kinder-Museumsclub ab Herbst stattfinden, ebenso planen wir Künstler*innen-Workshops und Ferienangebote“, erläutert Pia vom Dorp, die Leiterin des Museumsdiensts im Kulturbetrieb.
Brückenschlag in die lokale Kulturszene
Durch die vielfältige Nutzung und die Möglichkeit der Vermietung soll das Café Wunderkammer zu einem neuen Ort der Begegnung werden und einen Brückenschlag in die lokale Kulturszene schaffen, wie Irit Tirtey, Kaufmännische Geschäftsführerin des Kulturbetriebs betont: „Der Raum wird zu einem Treffpunkt für Jung und Alt und kann in Kombination mit einer Museumsführung zum Beispiel für Stehempfänge und kleinere Festlichkeiten gemietet werden“.
Bildungsmöglichkeiten und Vernetzung
„Nach zwei Jahren können wir diesen Raum mit neuen Aktivitäten öffnen und eine Vielfalt an Bildungsmöglichkeiten anbieten, was gut zu unserer Vernetzung innerhalb des Viertels mit der Nachbarschaft zum Kaiserplatz passt“, freut sich Till-Holger Borchert, Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums. Das neue Gestaltungskonzept nimmt dabei sowohl Bezug auf die Historie des Hauses als auch auf die Tradition des Museums.
Als Vorläufer der heutigen modernen Museen entstanden im 16. Jahrhundert zahlreiche adelige Kunst- und Wunderkammern und später auch bürgerliche Sammlungen, die das Universum und seine Ordnung abbilden und erfassen sollten. Wundern und Staunen über diese besonderen Ausstellungsstücke kann man sich so zum Beispiel in der Bürgerlichen Kunstkammer des Museums.
Wundertüte mit kulturellen Überraschungen
Zur ersten Präsentation des „work in progres“ im Café Wunderkammer gab es als Dankeschön für alle Beteiligten eine Wundertüte mit kleinen kulturellen Überraschungen, die bald auch in Serie geht und demnächst vor Ort käuflich zu erwerben ist.
Das Team um Irit Tirtey, Kaufmännische Geschäftsleitung des Kulturbetriebs Aachen, Kulturdezernent Heinrich Brötz und Eva Birkenstock, Leiterin des Ludwig Forums (2./3./4. von links), freut sich darüber, dass das Space im Ludwig Forum nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen jetzt wieder im regulären Betrieb ist. Foto: Stadt Aachen / Andreas Herrmann
Aachen – Das Space im Ludwig Forum Aachen ist nach über drei Jahren und umfangreichen Sanierungsmaßnahmen jetzt wieder im regulären Betrieb. Bereits seit Februar wird die beliebte Spielstätte an der Jülicher Straße vom städtischen Kulturbetrieb von neuem als moderne Kultur- und Veranstaltungslocation vermietet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Aachenerinnen und Aachenern diese wunderbare Location wiedergeben können. Es war ein langer Weg, bis alle technischen Herausforderungen bewältigt waren“, betonte Kulturdezernent Heinrich Brötz im Pressegespräch.
Die erste Bauphase im Space fand von Januar 2021 bis Mai 2023 statt. Danach war das Space bis zum Dezember 2023 für diverse Veranstaltungen eingeschränkt spielbereit. In der zweiten Bauphase von Dezember 2023 bis Februar 2024 wurden die elektrischen Anlagen der Spielstätte erneuert und modernisiert. Daneben wurde der Parkettboden repariert und das Theater-Vorhangschienen-System erneuert.
„Nach der Sanierung macht das Space nun seinem Namen wieder alle Ehre und bietet Raum für eigene Veranstaltungen des Ludwig Forums Aachen, des Kulturbetriebs und nicht zuletzt für die unterschiedlichen Darbietungen der Freien Kulturszene“, freute sich Irit Tirtey, Kaufmännische Geschäftsleitung des Kulturbetriebs Aachen.
„Im Kellergeschoss der ehemaligen Schirmfabrik ging es zunächst lange um Ursachenforschung unter Leitung der städtischen Architektin Elke Grünefeld. Es stellte sich heraus, dass das Wasser eines Seitenarms der Pau, das unter dem Ludwig Forum fließt, durch die Verfugungen der Betonwände und des Bodens sickerte. Mehrfach musste die marode Bausubstanz daraufhin bis auf 1,5 Meter Höhe nachverdichtet werden“, schilderten Robert Schmidt und Stephan Vreydal vom städtischen Gebäudemanagement. Im letzten Schritt wurde der Boden durch eine 15 Zentimeter starke Schicht aus speziellem Gussasphalt erneuert. Das anthrazitfarbene Material eignet sich durch seine gute Wärmedämmung besonders für Tanzaufführungen wie zum Beispiel das Schrittmacher-Festival.
Insgesamt umfasst der Bühnenbereich aktuell insgesamt 225 Quadratmeter. Die ebenfalls erneuerte Tribüne bietet Platz für 199 Gäste. Das Publikum erwartet in der fensterlosen Veranstaltungsarena rundum beste Bedingungen: Auch die Belüftung und Klimatechnik wurden nämlich erheblich verbessert. Die Beleuchtungsanlage wurde sogar komplett modernisiert. Der Energiebedarf für Licht konnte damit um 75 Prozent verringert werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme betrugen etwa 270.000 Euro.
Informationen zur Vermietung des Space gibt es im Internet unter
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