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Vertreter-Versammlung der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank beschließt über das Jahr 2019

Wittlich, 12.11.2020 – Wie bei allen Unternehmen ist die Geschäftstätigkeit der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG mit Sitz in Wittlich aktuell geprägt von der Corona-Situation. Eine Auswirkung davon ist der ungewöhnlich späte Termin der diesjährigen Vertreterversammlung, die über das zurückliegende Geschäftsjahr 2019 zu beschließen hatte, gleichzeitig aber bereits einen Blick auf die aktuellen Zahlen des laufenden Jahres werfen konnte.

Aus Sicherheitsgründen und zur Einhaltung der Corona-Bestimmungen hatte man den ursprünglich vorgesehenen Veranstaltungsraum frühzeitig ins Eventum verlegt, dessen Größe in Verbindung mit starken Sicherheitsvorkehrungen eine sichere Durchführung der Versammlung im Rahmen der aktuell geltenden Verordnungen erlaubte. Foto: Vereinigte Volksbank

Als Bank – und insbesondere als Genossenschaftsbank – war und ist die Bank und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der derzeitigen Situation besonders gefordert. Es gilt, den laufenden Betrieb für Mitglieder und Kunden aufrecht zu erhalten, um den Wirtschaftskreislauf der Region für Unternehmern, aber auch für die Bevölkerung zu unterstützen. Gleichzeitig muss man dafür Sorge tragen, dass die Gesundheit von Kunden auf der einen Seite und der Belegschaft auf der anderen Seite bestmöglich geschützt wird. All dies ist der Bank in den letzten Monaten erfolgreich gelungen.

Getragen wird die Bank zum 31.12.2019 von 22.527 Mitgliedern, ein Nettozuwachs um exakt 777 Mitglieder. Und auch im aktuellen Geschäftsjahr hat sich die Zahl der Bankteilhaber positiv entwickelt. Berichten konnte Vorstandsmitglied Peter van Moerbeeck außerdem über einen weiteren deutlichen Anstieg von Krediten, Einlagen und Bilanzsumme, die sich auch 2020 weiter fortgesetzt hat. „Unsere guten Geschäftszahlen und der überdurchschnittliche Mitgliederzuwachs zeigen, dass die Menschen hier in unserem Geschäftsgebiet unsere genossenschaftlichen Stärken 2019 erneut gewürdigt haben und auch in der Krise zu schätzen wissen“, unterstrich Vorstandssprecher Michael Hoeck.

Kundengelder und Kreditvolumen wachsen deutlich

Ähnlich positiv wie die Mitgliederzahl entwickelte sich 2019 die Bilanz der Bank. Die Kundeneinlagen stiegen um 2,6 Prozent auf 824 Millionen Euro. (30.09.2020: 843 Millionen Euro) „Das zeugt von einem hohen Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden ist“, unterstreicht Vorstand Peter van Moerbeeck.

Inklusive Fondsanlagen, Wertpapierdepots und Bauspargut-haben betreute die Bank zum Jahresende 2019 Kundengelder in Höhe von 1.451 Millionen Euro, ein Plus von 7,9 Prozent.

Im Kreditgeschäft profitierte die Genossenschaftsbank 2019 von einer weiterhin hohen Nachfrage sowohl bei Privat- als auch bei Unternehmenskunden. Das Kundenkreditvolumen stieg um 5,6 Prozent auf 654 Millionen Euro und nahm bis zum 30.09.2020 um weitere 42 Millionen Euro auf 696 Millionen Euro zu. Zusammen mit den an die Partner der genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelten Darlehen liegt der Bestand zum Jahresende 2019 bei 777 Millionen Euro, was einem Anstieg um 4,6 Prozent entspricht.

Unternehmen und Privatleute investieren

Gewerbliche Kunden schlossen Kredite im Volumen von 91 Millionen Euro neu ab, nach 102 Millionen Euro im Vorjahr. Bei den klassischen Immobilienfinanzierungen stieg das Volumen der neu abgeschlossenen Kredite von 44 Millionen Euro im Vorjahr auf 53 Millionen Euro im Jahr 2019. Der Bestand an Immobilienfinanzierungen lag damit bei 391 Millionen Euro (Vorjahr 379 Millionen Euro)

Eigenkapitalbasis erneut gestärkt

Mit fast 103 Millionen Euro bilanziellem Eigenkapital zum Jahresende verfügt die Genossenschaftsbank über ein beruhigendes Polster, das durch den Beschluss der Vertreterversammlung um weitere 1,5 Millionen Euro gestärkt wurde. Es erlaubt der Bank, auch in Zukunft Investitionen ihrer gewerblichen und privaten Mitglieder und Kunden zu finanzieren.

Herausforderndes Zinsumfeld

Herausfordernd bleibt hinsichtlich des Niedrigzinsumfelds die Situation im Geschäft mit Einlagen und Krediten, dem angestammten Geschäft einer Bank. Nach 21.581 TEUR im Vorjahr sank der betriebswirtschaftliche Zinsüberschuss im Berichtsjahr auf 20.460 TEUR. Die Hochrechnung der Zahlen auf Basis des 30.09.2020 zeigt eine weitere Reduzierung auf 19.540 TEUR. Die erfreuliche Steigerung beim Provisionsüberschuss im Jahr 2019 von 8.101 TEUR (Vorjahr 7.892) konnte den Rückgang des Zinsüberschusses nur teilweise kompensieren. Auch für das laufende Jahr wird ein ähnlich hohes Provisionsergebnis erwartet. Weitgehend stabil blieben die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen der Bank und die Abschreibungen aus Sachanlagen, die in Summe mit 19.575 TEUR gegenüber 19.424 TEUR nur leicht anstiegen.

Mitglieder erhalten Dividende in Höhe von 3 Prozent

Die stabile Ertragslage mit einem Jahresüberschuss von 3,3 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau und die geordnete Eigenkapitalsituation erlaubt der Bank auch für das zurückliegende Jahr 2019 die Zahlung einer Dividende an ihre Mitglieder. Dieses Thema hatte in den Frühjahr- und Sommermonaten eine gewisse Brisanz erlangt, da die Bankenaufsicht vor dem Hintergrund der Corona-Situation damals die Erwartung geäußert hatte, die Banken sollen in diesem Jahr auf die Zahlung einer Dividende gänzlich verzichten.

Es ist jedoch die Überzeugung der Bank, dass man eine solche Forderung nicht pauschal stellen sollte, sondern dabei die individuelle Situation einer Bank betrachten muss. Dennoch wolle man sich vor dem Hintergrund einer möglicherweise herausfordernden Zukunft diesen Überlegungen nicht gänzlich verschließen. Daher schlug die Bank der Vertreterversammlung eine Senkung des Dividendensatzes von 5,5 Prozent auf 3 Prozent vor, was von den anwesenden Vertretern einstimmig angenommen wurde.

Neben den üblichen Regularien und der Abstimmung über verschiedene Satzungsänderungen wurden im Zuge der Aufsichtsratsneuwahlen die turnusgemäß ausscheidenden Herren Gottfried Fischer, Hans-Peter Scholtes und Dr. Peter Josef Zenzen erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Außerdem wurde auf Vorschlag der Bank Frau Jutta Merrem als neuntes Mitglied zusätzlich in den Aufsichtsrat gewählt. Jutta Merrem ist 53 Jahre alt und wohnt in Altrich. Dort bewirtschaftet die Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb. Jutta Merrem bekleidet darüber hinaus verschiedene Ehrenämter, unter anderem das der Vorsitzenden des Landfrauenverbands Bernkastel-Wittlich.

Als Vorbereitung auf die nach der Vertreterversammlung anstehende Neuwahl der Vertreterversammlung wählten die Vertreter sieben Mitglieder für den insgesamt 12 Personen umfassenden Wahlausschuss, der die Wahl vorbereiten und überwachen wird. Durch den starken Mitgliederzuwachs der letzten vier Jahre wird diese von derzeit 250 auf dann 282 Vertreter anwachsen.