Bad Münstereifel – Lange haben sich Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und ihr „Gefolge“ gewehrt, doch letztendlich mussten sie sich den Karnevalisten – mal wieder – geschlagen gegeben. Von der Rathauserstürmung am Weiberdonnerstag an bis Aschermittwoch haben sie das Regiment in dem roten Haus an der Marktstraße übernommen.

Doch vor den Erfolg hatte die Bürgermeisterin, verkleidet als Bienchen, den Schweiß gesetzt. Rund drei Stunden lang ließ sie die Karnevalisten auf und vor der Bühne an der Kirche St. Chrysanthus und Daria gegenüber dem Rathaus zappeln, ehe sie den Schlüssel rausrückte. Denn den gab es nicht „umsonst“, dafür mussten die Karnevalisten schon etwas aufbieten. Und das taten sie.
Moderiert von Michael Dormagen als Leiter des Karnevalistischen Stammtischs Bad Münstereifel trugen fast alle Karnevalsvereine und -gruppierungen aus dem Bad Münstereifel Stadtgebiet etwas zum Programm bei. Unterstützung erhielten sie sogar aus Bad Münstereifels Partnerstadt Ashford. Die traditionelle Musikgruppe „Ashford Folk“ hatte extra „Wenn et Trömmelche jeiht“ einstudiert und brachte damit die Jecken auf dem Platz problemlos zum Mitsingen.
Die Tanzgruppe „Morris“ ergänzte den Auftritt um einen traditionellen Schellen- und Stocktanz. Nicht nur die internationale, sondern auch die örtliche Freundschaft wurde gepflegt. Spontan hatten sich der Spielmannszug der KG Rot-Weiß Iversheim und der Musikzug „M’r jonn met!“ der Prinzengarde Arloff-Kirspenich 1949 zusammengetan und spielten gemeinsam auf.
Auch die Damen der IG „Rettet den Karneval“ mussten sich anstrengen und ihren Part zum Rathaussturm beitragen. Ihnen stellte die Bürgermeisterin die Aufgabe, Karnevalslieder zu erkennen, die die Band „De Schlingele“, die das gesamte Programm musikalisch begleitete, kurz anspielte. Vier der fünf Songs erkannten sie – das ließ die Bürgermeisterin gelten.
Für Bewegung auf der Bühne sorgten etliche Tanzgruppen aus Bad Münstereifel, Iversheim, Nöthen/Gilsdof und Houverath. Ihre Aufwartung machten der Bürgermeisterin die KG Rupperath, die KG „Effelsberje Jecke“, die IG Kalkar, die KG Rot-Weiß Iversheim, die KV „Löstige Breddemänn“ Nöthen/Gilsdorf, der KV „Roomedräje“ Eicherscheid, die KG „Erfttrabanten“ Schönau, die KG „Fastelovendsjecke“ Houverath, die IG „Rettet den Karneval“ Bad Münstereifel, die Katholische Frauengemeinschaft Bad Münstereifel.
Auch die Prinzengarde Euskirchen und die IG Südstadtkarneval Euskirchen mit ihrer Regentin Uli I. (Geusen) reihten sich in das jecke Treiben ein. Als schließlich das Dreigestirn aus der Mutscheid – Prinz Anja I. (Falkenstein), Bauer Claudia (Radünz) Jungfrau Nicole (Hofmann) – mit den „Eifellandfunken“ auf der Bühne standen, wurde es ernst. Insbesondere weil das jecke Dreigestirn den Schlüssel ergattern wollte.
Die Antworten auf die Scherzfragen, die sie Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Michael Dormagen und Dirk Jäkel vom Bund Deutscher Karneval stellten, fielen so dürftig aus, dass die Bürgermeisterin sich schließlich geschlagen gab und den Rathausschlüssel an Prinz Anja I. herausrückte: „Ihr seid unser Highlight, ihr seid unser Dreigestirn, ihr führt die Stadt an. Und ihr dürft die Regentschaft jetzt gerne übernehmen.“
