Euskirchen, 22.12.2020 – Neue Brücke, neue Fahrbahn, neue Leitplanken: Die Kreisstraße 39, die die Ortschaften Holzmülheim und Schönau miteinander verbindet, ist in den vergangenen Jahren aufwändig saniert worden.
Ausgangspunkt des Bauprojekts war die Erftbrücke nahe Schönau. 2015 musste die Traglast der Brücke auf maximal 12 Tonnen reduziert werden, bis sie dann 2018 durch ein neues Brückenbauwerk ersetzt wurde. Damit entsprach die Brücke zwar wieder den aktuellen Verkehrsanforderungen, jedoch wies die Fahrbahn in einigen Teilbereichen erhebliche Mängel und eine auffällige Unfalllage auf. So hat es im Zeitraum zwischen September 2015 und Mai 2016 im Bereich des mit Bäumen flankierten Abschnitts drei schwere Verkehrsunfälle gegeben, bei denen zwei Todesopfer zu beklagen waren.

Forderungen nach Schutzeinrichtungen gegenüber den Alleebäumen ließen sich aufgrund der Engstellen nicht umsetzen. Die ungünstige Verkehrssituation bestand darüber hinaus auch darin, dass ein Teilstück der Strecke bereits seit Jahrzehnten auf eine Breite von ca. 6 Metern ausgebaut war und auf freier Strecke der Wechsel auf die geringe Querschnittsbreite unter 5 Meter erfolgte. Insofern stellte der Ausbau der schmalen Bereiche die einzige Möglichkeit zur Schaffung eines verkehrssicheren Straßenraums dar.
Eine besondere Herausforderung für die Planung waren die flankierenden Bäume und der Landschaftsraum im geschützten Erfttal. Hier galt es, die Eingriffe möglichst gering zu halten. Wegen der landschaftsprägenden Wirkung der Baumreihe und des damit einhergehenden Schutzstatus mussten die Bäume weitestgehend erhalten bleiben. Verkehrsteilnehmer werden nun durch die neue Leitplanke vor dem Anprall an Bäumen geschützt. Die für den Straßenbau hinderlichen und die bereits vor der Maßnahme nicht mehr gesunden Bäume wurden entfernt und die Baumreihe durch Neupflanzungen wieder vervollständigt.
Im Juli 2020 folgte dann der zweite Bauabschnitt. Auf einem ca. 630 Meter langen Teilstück wurde die einheitliche Fahrbahnbreite von 6 Metern fortgeführt und ebenfalls ein weiteres Brückenbauwerk erneuert.
Auch an die Verkehrsteilnehmer ohne Motor wurde gedacht. Im Zuge des Ausbaus bei Holzmülheim wurde außerorts ein Rad-/ Gehweg entlang der freien Strecke gebaut, um bis zum weiterführenden Wirtschaftswegenetz eine sichere Führung abseits der Hauptverkehrsstraße anbieten zu können. Hierbei wurde insbesondere an eine familienfreundliche Nutzbarkeit des Erftradwegs gedacht. Gleichzeitig stellt der Weg ein Angebot für Fußgänger der angrenzenden Ortslage dar. Durch die Fahrbahnversätze wird außerdem auf ein geringes Geschwindigkeitsniveau am Ortseingang und im Ort hingewirkt.
Während der Bauarbeiten sind im Auftrag der Gemeinde Nettersheim Wasser- und Kanalleitungen sowie teilweise die Straßenbeleuchtung erneuert worden. Weiterhin haben die Versorgungsträger in Teilbereichen die alten Strom- und Telekommunikationsleitungen durch neue Leitungen ersetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 2,1 Mio. Euro. Die Gesamtmaßnahme wurde zu 70 Prozent aus Landeszuwendungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Gemeinden gefördert.
