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Digitaler HwK-Neujahrsempfang: Spitzenpolitiker stellen sich den Fragen des Handwerks

Region/Koblenz, 16.01.2021 – Der Neujahrsempfang der Handwerkskammer (HwK) Koblenz findet traditionell mit vielen Hundert Gästen im Zentrum für Ernährung und Gesundheit statt und markiert für das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz den festlichen Jahresauftakt. Corona-bedingt wurde für 2021 ein neues, modernes und inhaltlich anspruchsvolles Digital-Format entwickelt. Im Vorfeld der Landtagswahlen wurden die Spitzenkandidaten ihrer Parteien eingeladen, sich im Dialog mit dem Handwerk wichtigen Fragen zu stellen. Technisch anspruchsvoll, wurde dafür der HwK-Veranstaltungsort in ein großes TV-Studio verwandelt. Moderiert durch Peter Burger, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, und HwK-Präsident Kurt Krautscheid ging es durch einen kurzweiligen wie informativen Polit-Talk mit Staatsminister Roger Lewentz (SPD), Christian Baldauf, MdL (Fraktionsvorsitzender CDU),Staatsministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) und Michael Frisch, MdL (Landesvorsitzender AfD).

Das HwK-Zentrum für Ernährung und Gesundheit verwandelte sich für den HwK-Neujahrsempfang 2021 in ein großes TV-Studio. Spitzenpolitiker ihrer Parteien äußerten sich knapp zwei Stunden lang zu handwerkspolitischen Fragen. 500 digitale Gäste nutzten dieses neue, digitale Format. Foto: Michael Jordan

„Gerne hätten wir Sie alle hier persönlich begrüßt“, wandte sich Kurt Krautscheid zur Begrüßung an die X00 online zugeschalteten Gäste. Das neue Corona-konforme Format gestattete aber nur einen kleinen Personenkreis in Präsenzform, der vor der Veranstaltung einen Test negativ durchlaufen musste. In der folgenden, knapp zweistündigen Veranstaltung wurden fünf Schwerpunktthemen und damit verbundene handwerkspolitische Fragen durch die Politiker beantwortet.

„Uns war wichtig, ein Signal zu setzen. Eine Absage der Veranstaltung kam nicht in Frage und wir haben eine Vorwärtsstrategie gewählt“, erklärt HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich die Idee für diese Spitzenrunde aus Politik und Handwerk. „Gerade jetzt ist es wichtig, in Kontakt zu bleiben und eine Strategie zu entwickeln, um mit viel Schwung aus dieser Corona-Krise heraus zu starten. Das schließt politische Rahmenbedingungen ein, die im Sinne des Handwerks gestaltet werden. Eine künftige Landesregierung muss sich daran messen lassen, Politiker, die dabei eine Rolle spielen wollen, sich den Fragen des Handwerks stellen“.

Das HwK-Zentrum für Ernährung und Gesundheit verwandelte sich für den HwK-Neujahrsempfang 2021 in ein großes TV-Studio. Spitzenpolitiker ihrer Parteien äußerten sich knapp zwei Stunden lang zu handwerkspolitischen Fragen. 500 digitale Gäste nutzten dieses neue, digitale Format. Foto: Michael Jordan

Die Rolle des Nordens im landespolitischen Bewusstsein wurde dabei zum Auftakt kritisch hinterfragt. „Wirtschaftlich erfolgreich, von der Politik vergessen?“ richtete Peter Burger seine Fragen zu landespolitischen Förderschwerpunkten und Programmen mit zumeist südlicher Ausrichtung an Roger Lewentz. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie, lebe am Mittelrhein, mein Sohn ist Tischler. Insofern stehe ich dem Handwerk und der Region sehr nahe und weiß, dass die Landesregierung sich für den Norden einsetzt.“

Die weiteren Schwerpunkte „Digitalisierung“, „Verkehr“, „Bildung“ und „Ökologie / Nachhaltigkeit“ wurden über Kurzfilme eingeleitet. Dabei kamen Handwerker aus dem Kammerbezirk zu Wort, die aus ihrer Sicht und ganz authentisch über Probleme berichteten und entsprechende Fragen an die Politiker richteten. Bei der Beantwortung wurde im Sinne einer politischen Ausgewogenheit auf den Wechsel zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien Wert gelegt.

So wurde Christian Baldauf auf das Thema „Digitalisierung“ angesprochen: „Wie können Schulabgänger besser auf die digitale Wirtschaftswelt vorbereitet werden und wie kann der Ausbau digitaler Netze in der Fläche, gerade im ländlichen Raum, schnellstmöglich sichergestellt werden?“ Baldauf ging in seiner Antwort auf die Bedeutung der Digitalisierung als „Werkzeug quer durch alle Bereiche“ ein. Wenn er nach der Landtagswahl Regierungsverantwortung übernähme, „wird Digitalisierung Chefsache und in der Staatskanzlei angekoppelt.“ Baldauf bedauerte, dass viel Digitalwissen gerade in der IT-geprägten Corona-Phase im Land ungenutzt blieb „und Entwickler aus Rheinland-Pfalz weggegangen sind.“

Daniela Schmitt kam der Part „Verkehr“ zu. Besonders die inzwischen jahrzehntewährende Langzeitdebatte um die Mittelrheinbrücke brennt vielen Betrieben dieser Region unter den Nägeln. Dabei geht es um Verkehrswege wie auch die Attraktivität des Lebensraums, Abwanderung von Jugendlichen inklusive. Auch die Verbesserung eines flächendeckenden öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wurde hier angesprochen, denn viele junge Lehrlinge sind darauf angewiesen, sollen Ausbildungsstätten und Betriebe erreicht werden. „Eine flächendeckende Erreichbarkeit ist wichtig. ÖPNV ist dabei ein Thema. Dazu zählt aber auch die Individualmobilität und ich verweise auf den Führerschein mit 15 oder auch den Ausbau der Radwege. Wir setzen auf einen klugen Mobilitätsmix.“ Bei der Notwendigkeit der Mittelrheinbrücke herrschte politischer Konsens. Anne Spiegel wurde darauf durch Peter Burger direkt wie auch durch zugeschaltete Chat-Nutzer angesprochen und verwies auf den Koalitionsvertrag, „an dem wir uns selbstverständlich orientieren.“

Michael Frisch wurde auf Bildungsthemen angesprochen, was die Fachkräftesicherung einschließt. „Warum findet das Handwerk in der Berufsberatung der Gymnasien nicht mehr statt? Was kann die Politik bei der Migration von Flüchtlingen verbessern, damit eine unbürokratische und einfache Integration in Ausbildungsverhältnisse möglich ist?“ Frisch antwortete: „Bei der Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungsbereich gibt es gute und schlechte Beispiele“. Er legte Wert auf eine politische Trennung der Themen Fachkräftesicherung und Einwanderungspolitik. Für den heutigen fachlichen Nachwuchsmangel machte er auch Fehler in der Familienpolitik verantwortlich. Daniela Schmitt forderte mehr Einsatz für das Erreichen der Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildungswege. Roger Lewentz nahm auch die Eltern mit in die Pflicht, geht es um eine stärkere Öffnung Richtung Handwerk nach dem Schulabschluss.

Anne Spiegel schloss die Runde zum Thema „Ökologie und Nachhaltigkeit“. Dabei ging es um die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, die stark mit bürokratischen Auflagen zu kämpfen haben, so im Fleischerhandwerk. Auch das Azubi-Ticket wurde thematisiert – eine inhaltliche Ergänzung zum verbesserten ÖPNV-Netz und seine kostenlose Nutzung durch Lehrlinge. „Handwerk spielt bei der Nachhaltigkeit wie auch beim Umweltschutz eine große Rolle“, lobte Anne Spiegel und favorisierte regionale Wirtschaftskreisläufe wie auch eine Versorgung mit kurzen Wegen. Beim Erreichen von Umweltschutz- und Klimazielen werde das Handwerk auch künftig stark gefragt sein.

Für die zugeschalteten 500 digitalen Gäste bot sich die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. „Wir haben uns über die rege Nutzung dieses Angebotes gefreut. Das hat den Talk noch lebendiger gestaltet, auch wenn wir nicht alle Fragen einbringen konnten“, zeigte sich Kurt Krautscheid als Co-Moderator an der Seite von Peter Burger zufrieden.

„Ein wirklich gutes Format, das inhaltlich anspruchsvoll durch alle Beteiligten gestaltet wurde – Politiker wie Fragesteller aus dem Publikum gleichermaßen“, zog Peter Burger ein positives Fazit.

Kurt Krautscheid appellierte an alle Gäste: „So wie sie heute Gebrauch gemacht haben von der Möglichkeit eines Dialogs mit der Politik, so machen Sie bitte auch Gebrauch vom Wahlrecht zur Landtagswahl Rheinland-Pfalz am 14. März wie auch zur Bundestagswahl am 26. September! Nur so können wir Demokratie mitgestalten und für unser Land sicherstellen. Auch das spielt in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle und wir übernehmen damit alle gesellschaftliche Verantwortung!“

Der gesamte Neujahrsempfang der Handwerkskammer Koblenz mit allen Antworten der Politiker wurde aufgezeichnet und ist online abrufbar: www.hwk-koblenz.de/neujahrstalk

 

Weitere Informationen zum Neujahrsempfang der HwK Koblenz,
Telefon 0261/ 398-161, joerg.diester@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de

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FunkenSprüher 2021 gesucht! – Startschuss für die 6. Bewerbungsrunde gefallen

Daun/Landkreis Vulkaneifel, 15.01.2021 – Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel und die Kreissparkasse Vulkaneifel loben gemeinsamen die nächste Runde des „FunkenSprüher“ aus. Mit dem Award belohnt werden schulische und studentische Abschlussarbeiten sowie Einreichungen aus dem Handwerk, die sich mit dem Landkreis Vulkaneifel beschäftigen oder deren Ergebnisse einem Unternehmen oder einer Institution aus unserer Region zu Gute kommen. Bei den Ideen aus dem Handwerk werden (angehende) Handwerker/-innen oder Handwerksmeister/-innen aus dem Landkreis Vulkaneifel mit besonderen Ideen für ihr Gewerk, z. B. für (Produktions-)Verfahren oder Produkte gesucht.

Eingereicht werden können Facharbeiten, besondere Lernleistungen, Semester-, Bachelor-, Master- und Examensarbeiten, Dissertationen sowie Ideen aus dem Handwerk, bei denen der Funke in die Vulkaneifel überspringt. Eine Einreichung ist jederzeit möglich. Stichtag ist der 31. Mai 2021. Bei den schulischen und studentischen Einreichungen darf die Arbeit am Tag der Einreichung nicht älter als 12 Monate sein (Datum der Fertigstellung). Die Einreichung darf keine Geheimhaltungsverpflichtungen verletzen.

Eine fachkundige Jury entscheidet über die fristgerecht eingereichten Arbeiten und Ideen. Die prämierten Arbeiten und Ideen werden anlässlich einer Preisverleihung im Sommer / Herbst 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Informationen sind online unter www.wfg-vulkaneifel.de/funken-sprueher abrufbar. Hier steht auch das Bewerbungsformular zum kostenfreien Download bereit. Aufgrund der Covid 19-Pandemie fand im Jahr 2020 keine Prämierungsveranstaltung statt. Die Wettbewerbsrunden 2020 und 2021 wurden zusammengelegt. Alle 2020 eingereichten Arbeiten bleiben natürlich im Wettbewerb. Die Einreicher wurden gesondert informiert. Weitere Informationen & Kontakt: www.wfg-vulkaneifel.de/funken-sprueher, Telefon: 06592/933-205, E-Mail: judith.klassmann-laux@wfg-vulkaneifel.de.

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Wirtschaftsjunioren MY-Eifel – Erster Monatstreff der Wirtschaftsjunioren in 2021

Mayen/Region, 15.01.2021 – Der erste Monatstreff der Wirtschaftsjunioren fand im neuen Jahr 2021, wie auch schon in den Monaten zuvor, in digitaler Form statt. Zum ersten Monatstreff dürften die Wirtschaftsjunioren den Oberbürgermeister der Stadt Mayen Dirk Meid und den Landesvorsitzenden der Wirtschaftsjunioren RLP 2021, Thorsten Broich, begrüßen. Beide sicherten den Wirtschaftsjunioren ihre Unterstützung und offenes Ohr zu.

Themen wie die derzeitige Corona-Lage und Erfahrungsberichte, die neue Homepage der Wirtschaftsjunioren und Politikgespräche standen im Mittelpunkt des Monatstreffens.

„Besonders freut uns, dass auch immer mehr interessierte Gäste aus der Umgebung an den Treffen teilnehmen.“, so WJ-Kreissprecher Guido Braun-Ragusa. „Derzeit können wir uns nur digital treffen, das klappt auch sehr gut, jedoch wird das Netzwerken durch persönliche Treffen intensiver ge- und erlebt“, so Braun-Ragusa.

Kleiner Reminder – Wer oder was sind die Wirtschaftsjunioren MY-Eifel?

Die Wirtschaftsjunioren sind junge selbstständige Unternehmer, junge Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte unter 40 Jahren, die den Erfahrungsaustausch und den Kontakt miteinander suchen. Gegründet haben wir uns im Juli 2019 und sind aktuell 19 Mitglieder.

„Wir als Wirtschaftsjunioren MY-Eifel lassen uns von der Corona Pandemie nicht unterkriegen und versuchen uns gegenseitig mit verschiedenen Ideen zu unterstützen. Ob persönlich oder eben digital und flexibel über Zoom“ – so Kreissprecher Guido Braun Ragusa.

Wenn die Wirtschaftsjunioren Ihre Neugier geweckt haben und Sie gerne Einblick in unseren Monatstreff haben möchten, melden Sie sich gerne bei unserem Kreissprecher Guido Braun-Ragusa an. Unser nächster Monatstreff findet am Dienstag, 02.02.2021 ab 19 Uhr per Zoom statt.

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VR-Bank Nordeifel eG Immobilien setzt auf die neueste Virtual-Reality-Technologie und begeistert die Kunden

Euskirchen/Blankenheim, 14.01.2021 – Die Corona-Krise hat die Vermarktung von Immobilien verändert. Besichtigungen als Sammeltermine, bei denen sich Interessenten ziemlich nahekommen – das ist in der gewohnten Form erst einmal nicht mehr möglich. Auch der normale Makler-Alltag ist vielfältig berührt. Wie überall ist Abstand angesagt und das wird allen, schon erfolgten oder noch kommenden, Lockerungen zum Trotz wohl länger so bleiben.

Frank Müller, Mitarbeiter der Abteilung VR-Bank Nordeifel eG Immobilien, mit der Matterport-Kamera, mit der die 360-Grad-Rundgänge ermöglicht werden. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Bei der Vermarktung der Immobilien setzt VR-Bank Nordeifel eG Immobilien auf die neueste Virtual-Reality-Technologie von Matterport. Die innovative Kameratechnik ermöglicht die Erstellung von hochauflösenden, virtuellen 360-Grad-Rundgängen für ein äußerst realitätsnahes Besichtigungserlebnis.

Bisher war es nur möglich, Immobilien an zuvor festgelegten Standpunkten der Innenräume virtuell zu besichtigen. Dank smarter Weiterentwicklung kann sich der Interessent nun per PC, Smartphone, Tablet oder Virtual-Reality-Headset durch alle Räume und über alle Etagen frei bewegen und somit die Immobilie bequem und ortsunabhängig erkunden. Ein absolut einzigartiger Service im Bereich der digitalen Immobilien-Vermarktung.

Der 360-Grad-Rundgang, die Puppenhausansicht und die Grundrissdarstellung bieten dem Kunden eine bessere Entscheidungsgrundlage, ob das Objekt wirklich seinen Wünschen und Vorstellungen entspricht, noch bevor ein Besichtigungstermin vereinbart wird.

Auch der Eigentümer profitiert: Das Immobilienangebot erzielt eine höhere Aufmerksamkeit und hebt sich vom normalen Angebot ab. Die Besichtigung ist außerdem jederzeit und von überall möglich, das spart dem Interessenten Zeit, und der Verkaufsprozess wird insgesamt beschleunigt.

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50 Jahre Mobilität aus Illerich – Das Autohaus Gerhartz feiert ein nicht alltägliches Jubiläum

Illerich/Kaisersesch, 14.01.2021 – Der bemerkenswert hohe Anteil an italienischen Automobilen in der Region geht wohl auf das Bestreben nach hoher Kundenzufriedenheit und das bedarfsgerechte Angebot des Autohauses Gerhartz in Illerich zurück. Seit 51 Jahren halten die Kunden dem Unternehmen die Treue und machen das Autohaus zu einer festen Größe im automobilen Sektor unserer Region.

Im Januar 1970 von Peter Gerhartz gegründet, leiten Heike und Jörg Gerhartz heute das Unternehmen. Mit Sohn Jan steht schon die 3. Generationen in den Startlöchern.

Das Traditionshaus bietet neben einem qualifizierten Werkstattangebot ein umfangreiches Angebot von Neu- und Gebrauchtwagen mit italienischem Herzblut und ist seit nahezu 50 Jahren mit der Marke Fiat verbunden.

Angepasst an den Wandel, die wachsenden Kundenansprüche und dem einhergehenden Fortschritt der Fahrzeuge ist es dem Inhaber des familiengeführten Unternehmens wichtig, sich und die Mitarbeiter regelmäßig weiterzuentwickeln. So wird zeitnah eine Ladesäule für E-Mobilität am Autohaus das Angebot komplettieren.

Bürgermeister Albert Jung, Wirtschaftsförderer Mario Leidens sowie Tobias Wältermann von der ARGE Kaisersescher Gewerbetreibender gratulierten der Familie Gerhartz und ihrem Team herzlich zum 50-jährigen Jubiläum und wünschten für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.

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Großer Preis des Mittelstandes – Nominierungsphase gestartet

Ahrweiler, 14.01.2021 – Mit einer kostenfreien Beratung unterstützt die Kreiswirtschaftsförderung Firmen, die für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert werden. Der Wettbewerb gilt als einer der renommiertesten Wirtschaftspreise Deutschlands und wird von der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgelobt. 2021 wird er bereits zum 27. Mal vergeben und steht unter dem Motto: „Jetzt erst recht!“. Mitmachen lohnt: In den zurückliegenden Jahren wurden mehrfach Unternehmen aus dem Kreis Ahrweiler ausgezeichnet.

Teilnehmen können Betriebe mit mindestens zehn Arbeitsplätzen, die einen Jahresumsatz von mindestens einer Million Euro vorweisen, wenigstens drei Jahre am Markt aktiv sowie frei von kommunaler oder staatlicher Beteiligung sind. Die Jury bewertet die nominierten Betriebe anhand von fünf Wettbewerbskriterien: Gesamtentwicklung des Unternehmens, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Modernisierung und Innovation, Engagement in der Region sowie Service, Kundennähe und Marketing. Zusätzlich wird ein Sonderpreis „Junge Wirtschaft“ in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren vergeben.

Unternehmen können sich nicht selbst anmelden. Eine Nominierung ist erforderlich. Firmen, die sich von der Kreiswirtschaftsförderung bei der Teilnahme unterstützen lassen möchten, können sich bis 20. Januar 2021 an die Kreisverwaltung Ahrweiler, Wirtschaftsförderung, Telefon 02641/975-373, E-Mail Denis.Radermacher@kreis-ahrweiler.de , wenden. Weitere Infos auch unter www.mittelstandspreis.com .

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Aktuelle Umfrage im Gastgewerbe: Existenzen und Vertrauen in die Politik stehen auf dem Spiel

Region/Bad Kreuznach, 12.01.2021 – DEHOGA warnt vor großer Pleitewelle und drängt auf schnelle Auszahlung, sowie überfällige Korrekturen der Hilfsprogramme. Vor zehn Wochen mussten die gastgewerblichen Betriebe schließen und dennoch haben viele Betriebe immer noch keine Novemberhilfe erhalten. 75,5 Prozent der Gastronomen und Hoteliers bangen um ihre Existenz. Jeder vierte Gastgeber (24,9 Prozent) zieht konkret die Betriebsaufgabe in Erwägung, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), an der vom 04.-10.01.21 bundesweit 12.000 Betriebe davon 1.300 aus Rheinland-Pfalz teilgenommen haben.

Nach dem Corona-Jahr 2020 sind die Konten leer bei weiterhin hohen Kosten. Von den am 28. Oktober zugesagten Novemberhilfen sind bei den Betrieben bisher nur Abschlagszahlungen angekommen – und bei vielen noch nicht einmal diese. „Beispielsweise sind in Trier bei 48 Prozent der Antragssteller noch nicht einmal die beantragten Abschlagszahlungen auf dem Konto eingegangen“. Das sei genau „das Gegenteil von schnell und unbürokratisch“, erklärt DEHOGA Präsident Gereon Haumann. Die ebenfalls angekündigten Dezemberhilfen stehen auch noch aus.

„Unsere Betriebe befinden sich seit dem 2. November im Lockdown und eine Öffnungsperspektive fehlt“, sagt Präsident Gereon Haumann. „Die Existenznöte und Sorgen wachsen bedenklich an und der verlängerte und jetzt noch einmal verschärfte Lockdown drückt verständlicherweise zusätzlich negativ aufs Gemüt. Die Ungewissheit über ein Öffnungsdatum ist für viele unserer Gastgeber neben den existentiellen Sorgen eine zusätzliche zermürbende Belastung wie wir aus vielen – auch persönlichen – Gesprächen wissen. Die versprochenen November- und Dezemberhilfen müssen jetzt endlich bei allen Betrieben in voller Höhe ankommen“, drängt Haumann. Insbesondere gelte es, jetzt Klarheit und längst überfällige Korrekturen bei den Hilfsprogrammen vorzunehmen – wie vom DEHOGA seit Wochen gefordert:

  1. Wir erwarten schnellstmöglich eine Klarstellung bzw. die Außerkraftsetzung der EU-Beihilferegelungen für alle Entschädigungsleistungen (sog. „Novemberhilfe“ und „Novemberhilfe plus“, sog. „Dezemberhilfe“ und „Dezemberhilfe plus“ sowie die „Überbrückungshilfen“) für das Gastgewerbe, da die Pandemie bedingte Schließung der gesamten Branche – ohne eigenes Verschulden der Betriebe – zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebes und der übrigen Wirtschaft einer einzelnen Branche ein Sonderopfer abverlangt, das zu entschädigen ist. Auf Entschädigungsleistungen ist das EU-Beihilferecht NICHT anzuwenden. Mit dieser Klarstellung könnte ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Komplexität und Unverständlichkeit der Programme geleistet werden.
  2. Kürzungen der zugesagten Entschädigungsleistungen (sog. „Hilfen“) durch nachträgliche Änderungen der Fördervoraussetzungen sind völlig inakzeptabel. Hier stehen die Bundesminister Olaf Scholz und Peter Altmaier ebenso im Wort wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
  3. KfW-Kredite dürfen nicht angerechnet werden. Kredite sind – wenn auch zinsfrei oder verbilligt – zurück zu zahlen und daher keine Entschädigungsleistung.
  4. Das 80:20-Erfordernis für Mischbetriebe und verbundene Unternehmen ist sachwidrig und daher ersatzlos zu streichen. Es kann nicht sein, dass Brauereigaststätten, Winzer mit Hotel und Gastronomie oder ein Restaurant, das Schulcatering betreibt, durch diese Regelung komplett durchs Raster fallen.
  5. Es muss endlich Klarheit darüber bestehen, wann nach welchen Kriterien große Unternehmen Anträge stellen können. Die Größe eines Unternehmens darf nicht zum Ausschluss bei der Gewährung von versprochenen Entschädigungsleistungen führen. Auch hier sind hemmende EU-Wettbewerbs-Regelungen solange außer Kraft zu setzen, wie durch den staatlichen Eingriff – der Pandemie bedingten Schließung – die Markt-mechanismen ohnehin (durch den Staat) komplett außer Kraft gesetzt sind.

„Die Betriebe haben sich darauf verlassen, dass die versprochenen umsatzorientierten Entschädigungsleistungen (sog. „Hilfen“) nach Abzug des Kurzarbeitergeldes in voller Höhe fließen. Stattdessen erleben sie jetzt, dass die sog. „unbürokratischen Hilfen“ wenn überhaupt nur sehr schleppend gezahlt werden und aufgrund von Anrechnungen an anderer Stelle auch nicht im vollen Umfang ankommen“, berichtet Haumann. „Dies führt zu Verzweiflung und maximalem Frust bei den notleidenden Betrieben. Das Vertrauen in die Politik und ihre Corona-Strategie wird damit unnötigerweise beschädigt, mancherorts vollends zerstört.“

Der DEHOGA fordert mehr Tempo bei der Abwicklung der Entschädigungsleistungen (so. „Hilfen“). Nach den vorliegenden Ergebnissen haben erst 68,1 Prozent der Betriebe Abschlagszahlungen von den sog. „Novemberhilfen“ erhalten und zwar in Höhe von durchschnittlich 10.927 Euro. Von März bis Dezember hat das Gastgewerbe fast die Hälfte seiner Umsätze verloren. Laut der DEHOGA-Umfrage meldeten die Betriebe von März bis Dezember Umsatzeinbußen von 47,0 Prozent. „Mit der Schließung am 2. November wurde von unserer Branche ein Sonderopfer abverlangt. Eine Entschädigung der finanziellen Ausfälle wurde mit Beschluss der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder am 28. Oktober zugesagt. Dieses Versprechen gilt es jetzt einzulösen“, fasst Präsident Gereon Haumann die Erwartungshaltung der Branche zusammen.

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Frist für Betreiber von Photovoltaikanlagen läuft ab – Darauf weisen die Energienetze Mittelrhein (enm) hin

Ahrweiler/Koblenz, 12.01.2021 – Viele Betroffene aus dem Kreis Ahrweiler haben ihre Anlagen noch nicht registriert. Wer privat Strom erzeugt und ins öffentliche Netz einspeist, muss seine Photovoltaikanlage in das Marktstammdatenregister eintragen. Dies betrifft auch Betreiber von Blockheizkraftwerken und Batteriespeichern. Darauf weisen die Energienetze Mittelrhein (enm) hin. Die Übergangsfrist für Bestandsanlagen endet am 31. Januar. Wer bis dahin seine Anlage nicht in das amtliche Register einträgt, verliert seinen Anspruch auf Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Gesetz).

Insgesamt hatte der Gesetzgeber eine 24-monatige Übergangsfrist eingeräumt. Ab dem 1. Februar werden für Einheiten, die nicht registriert sind, Zahlungen, von Marktprämien, Einspeisevergütungen und Flexibilitätsprämien nach dem EEG eingestellt. „Wir haben hier als Netzbetreiber keinen Spielraum, sondern dürfen dann keine Entgelte mehr auszahlen“, betont Marcelo Peerenboom, Pressesprecher der evm-Gruppe, zu der die enm zählt. „Auch nach mehrfachen Erinnerungen gibt es leider auch im Kreis Ahrweiler zahlreichew Betreiber, die ihre Anlagen bisher nicht ins Marktstammdatenregister eingetragen haben“, so Peerenboom.

Auch Anlagen, deren Strom nicht vergütet wird, müssen eingetragen werden. Wer dies unterlässt, riskiert ein Bußgeld. Das Register ist unter www.marktstammdatenregister.de zu finden.

Wer Fragen zum Thema hat, kann sich an die Bundesnetzagentur, Telefon 0228/14-3333, wenden. Auch bei der enm gibt es Ansprechpartner: Torsten Brandt, torsten.brandt@enm.de

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IHK-Umfrage: Lage stabilisiert, Ausblick zwiegespalten

Aachen, 12.01.2021 – Bei einem Großteil der Unternehmen in der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg hat sich die aktuelle Situation deutlich verbessert, wenngleich noch etliche Betriebe unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Jeder dritte Befragte beurteilt die aktuelle Situation positiv, jeder fünfte Unternehmer ist nicht zufrieden. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich mehr als 380 Unternehmen mit fast 30.000 Beschäftigten beteiligt haben. Besonders betroffen ist weiterhin das Gastgewerbe, das seit dem ersten Lockdown im Frühjahr massive Umsatzeinbrüche verzeichnet, während in der Industrie eine ausgewogene Lagebewertung vorherrscht.

„Bei der Mehrzahl der Industriebetriebe ist die Auslastung ihrer Produktionskapazitäten spürbar gestiegen“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Diese positive Entwicklung zum Jahresende 2020 hat jedoch nicht ausgereicht, um die Ertragslage in Summe zu verbessern.“ Die gute Nachricht: Die meisten Befragten sehen nach wie vor keine gravierenden finanziellen Konsequenzen für ihr Unternehmen. Drei von zehn Unternehmern rechnen damit, dass die Nachfrage weiter anzieht, rund jeder vierte ist zurückhaltend. Über alle Branchen hinweg wird nur ein leichtes Umsatzwachstum vorhergesagt. „Die Spannbreite der Umsatzprognosen ist beachtlich“, betont Bayer. „Jeder sechste Unternehmer erwartet in den kommenden Monaten ein Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent, ebenso viele einen Rückgang um zehn Prozent oder mehr.“

Positive Erwartungen hat vor allem die Industrie. „Das liegt auch daran, dass im zweiten Lockdown zum Jahresende die Grenzen offen geblieben und dadurch die Lieferketten nicht von Einschränkungen betroffen sind“, resümiert Bayer. Dementsprechend sind die Befragten auch zuversichtlich, beim Export von der allgemeinen Erholung der Weltwirtschaft profitieren zu können. Die Arbeitslosenquote stieg in der Region Aachen innerhalb eines Jahres um 1,0 Prozentpunkt auf 6,9 Prozent. Sie liegt damit unter der Quote in NRW, die aktuell 7,5 Prozent beträgt, aber oberhalb der Arbeitslosigkeit in Deutschland mit 5,9 Prozent. „Der verhältnismäßig geringe Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch dem Instrument der Kurzarbeit zu verdanken, durch das viele Betriebe in der Lage waren, ihre Mitarbeiter zu halten“, erklärt Bayer.

Trotz der Pandemie gibt jeder dritte Unternehmer an, dass der Fachkräftemangel das derzeit größte Risiko für die konjunkturelle Entwicklung sei. Noch stärker sorgen sich allerdings zwei Drittel aller Befragten, dass die Inlandsnachfrage zurückgehen könnte. Rund die Hälfte befürchtet außerdem negative Auswirkungen durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Dazu zählen neben den Folgen der Corona-Pandemie vor allem Handelshemmnisse durch Zölle oder bürokratische Auflagen.

Bei der aktuellen Konjunkturumfrage hat die IHK Aachen mit den Vereinigten Industrieverbänden von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung e.V. (VIV) kooperiert und Unternehmer gemeinsam befragt. Der Konjunkturbericht ist auf der Internetseite der IHK Aachen unter www.aachen.ihk.de/konjunkturbericht zu finden.

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WFG Vulkaneifel präsentiert: Ein Interview mit Unternehmens-Beraterin und Jobcoach Carolin Goßen

Daun, 12.01.2021 – Carolin Goßen ist Beraterin und  Vortragsrednerin. Als TV-Jobcoach wurde sie deutschlandweit bekannt. Die Presse sagt über ihre Arbeit: »Orientierungslosigkeit war gestern«. Am 20. Januar 2021 ist Carolin Goßen um 8.30 Uhr mit ihrem Vortrag „Führung zur Selbstführung – eigene Stärken erkennen und nutzen“ zu Gast bei der Auftaktveranstaltung zu „WFG ImPuls“, der neuen Online-Veranstaltungsreihe der WFG Vulkaneifel. Im Gespräch mit WFG-Geschäftsführerin Judith
Klassmann-Laux gibt sie bereits im Vorfeld ein paar Einblicke in ihre Sicht auf Führung und Mitarbeiterbindung.

Frage: Frau Goßen, Sie sind Beraterin und TV-Jobcoach. Was macht aus Ihrer Sicht einen guten Unternehmensberater und Coach aus?

Goßen: Begeistern kann, wer begeistert ist. Das ist mein Leitsatz. Ein guter Berater (und ein guter Coach) muss für das brennen, was er tut. Nur wenn ich als Berater (oder Coach – schlussendlich gilt das für jeden Beruf) mit Leidenschaft dabei bin, kann ich gewährleisten, dass ich einen guten Job mache. Ich tauche als Beraterin in das ein, was ich tue. Wenn ich in ein Unternehmen gehe, schaue ich es mir im Vorfeld individuell an, auch dann, wenn ich vielleicht die Branche bereits gut kenne. Ich muss mich auf die Menschen einlassen, die hier handeln. In der Unternehmensberatung geht es oft nur um Kosten. Hier wünsche ich mir mehr Fokus auf den Menschen.

Frage: Der starke Fokus auf den Menschen – ist das Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Goßen: Ein Stück weit ja. Ich biete Beratung mit Fokus auf den Menschen. Ich mache individuell zugeschnittene Prozesse für den Kunden. Ich gehe tief in die persönlichen Ebenen, auch im Unternehmenskontext. Das Ganze dann aber immer gepaart mit Witz und Humor. Schließlich muss der Spaß am Lernen erhalten bleiben.

Frage: Für Unternehmen im Mittelstand – vor allem in ländlichen Regionen – scheint es immer schwieriger zu werden, geeignetes Fachpersonal zu finden und dieses langfristig an das Unternehmen zu binden. Gleichzeitig scheinen vor allem junge Mitarbeiter hohe Erwartungen an ihre (zukünftigen) Arbeitgeber zu haben. Arbeitgeber bewerben sich ja mittlerweile regelrecht um Arbeitnehmer. Wie kommen die beiden Seiten hier zusammen?

Goßen: Bekanntlich gibt es ja viele Wege, die nach Rom führen. Für mich gibt es jedoch nur einen Weg, der hier funktioniert. Die sozialen Medien machen es uns vor: Wir müssen Mitarbeiter zu Fans und Followern des Unternehmen machen. Hier ist meine klare Empfehlung, aus den verkrusteten, alten Konzepten herauszukommen. Nur weil früher Lehrjahre Herrenjahre waren, müssen sie das heute nicht immer noch sein. So bekomme ich die jungen Menschen heute nicht. Wir brauchen Fans für die Unternehmen. Die Mitarbeiter müssen zu Botschaftern des Unternehmens werden, die dann wiederum andere Mitarbeiter, Bewerber und Kunden begeistern. Und wir müssen die Mitarbeiter artgerecht einsetzen. Dann erreichen wir bei ihnen eine intrinsische, eine aus ihnen selbst heraus entstehende Motivation. Dann reden wir über höheren Output, stärkere Bindung und weniger Krankheitstage. Auf Seiten der Arbeitgeber ist Flexibilität gefragt. Für den einen Mitarbeiter ist es z.B. artgerecht, 5 Tage in der Woche ins Unternehmen zu kommen, für andere ist es artgerecht, genau das 5 Wochen lang nicht zu tun.

Lasst die Menschen (soweit wie möglich) ihre Lieblingsaufgaben im Unternehmen übernehmen. Das Überraschende daran ist: es geht immer auf. Ein Beispiel aus dem Vertriebsinnendienst eines mittelständischen Unternehmens: Ich habe hier in einem Projekt einmal eine Abfrage unter den 20 Mitarbeitern eines Teams gemacht. Alle sollten ihre Aufgaben der Beliebtheit nach ranken. Dabei sind alle Aufgaben verteilt worden. Ja, es gab auch tatsächlich Kollegen, die gerne Reklamationen entgegen  genommen haben.  Hier müssen wir uns natürlich ein Stück weit vom „Schwarz-Weiß-Denken“ verabschieden. Es ist doch schon ein Erfolg, wenn dem Mitarbeiter heute 50% der Arbeit Spaß machen, es nach einer Aufgabenumverteilung aber 80% sind. Auch wenn wir oft so programmiert sind: Arbeit muss nicht anstrengend sein. Sie darf Spaß machen!

Frage: Welche Unternehmen gewinnen Ihrer Meinung nach in Deutschland den Kampf um die Talente? Welche Fähigkeiten muss der erfolgreiche Arbeitgeber von morgen mitbringen?

Goßen: Die Arbeit ist ein Wunschkonzert – das könnte der neue Leitsatz des erfolgreichen Arbeitgebers der Zukunft sein. Der erfolgreiche Arbeitgeber schaut sich die Menschen genau an, die er einstellen will, und stellt nur diejenigen ein, die mit Herzblut dabei sind. Dann führt vielleicht auch jemand den Vertriebsaußendienst, der nicht besonders gut im Vertriebsaußendienst war. Weil er Menschen liebt, ihm Führung Spaß macht und er das dementsprechend auch gut kann und nicht jemand, der draußen, alleine auf der Straße erfolgreich war und auf einmal im Büro sitzt und sich mit Führung beschäftigen muss, obwohl das für ihn nicht artgerecht ist.

Frage: Ihr persönlicher Leitsatz lautet „Begeistern kann, wer begeistert ist“. Was können Unternehmen konkret tun, damit ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistert sind (und zukünftige Mitarbeiter begeistert werden)?

Goßen: Am Ende geht es darum, die Menschen ihren Stärken entsprechend einzusetzen. Die Unternehmen müssen den Fun-Faktor erhöhen. Ich meine damit nicht (nur) den Tischkicker und die Couch auf dem Flur (auch wenn eine angenehme Arbeitsatmosphäre auch einen Beitrag zum Spaß an der Arbeit leisten kann). Ich meine vielmehr den inhaltlichen Fun-Faktor. Unterschiedlichen Menschen machen unterschiedliche Dinge Spaß und der ideale Arbeitgeber ermöglicht seinen Mitarbeitern möglichst viele Aufgaben, die ihnen Spaß machen.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Goßen! Wir freuen uns auf Ihren Vortrag „Führung zur Selbstführung – eigene Stärken erkennen und nutzen“ im Rahmen der neuen WFG-Veranstaltungsreihe WFG ImPuls am 20. Januar 2021, 8.30 Uhr.

Zu Carolin Goßen:

Neue Denkansätze hervorrufen, Alltagsprozesse und Strukturen aufbrechen und hinterfragen? Ein Vortrag, der die Hörer fordert, der aufrüttelt, zum Nachdenken anregt und gleichzeitig motiviert? Genau das ist es, was Carolin Goßen stets mit großer Leidenschaft tut. Menschen dazu zu bewegen, sich selbst in Bewegung zu setzen, ist ihre große Leidenschaft. Ihre Expertise liegt vor allem in den Bereichen Talent- und Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Herzensangelegenheit ist das Thema „Mensch“ und möglichst vielen Menschen dabei zu helfen ihr Privat- und Berufsleben sinnerfüllt zu gestalten. Ihre Vorträge sind geprägt durch Witz, Tiefgang, Verstand und Emotion. Diese Kombination liefert nicht nur neue Denkanstöße und Zukunftsvisionen, sondern berührt die Zuhörer direkt im Herzen.

Frei nach dem Motto »wer will findet Wege« schafft sie es immer wieder, sich in ihr jeweiliges Gegenüber hineinzuversetzen und so die unterschiedlichsten Meinungen und Ansichten in einer gemeinsamen Lösung zu vereinen. Egal ob Vorstand, Firmeninhaber, Mitarbeiter oder Privatperson – sie vermittelt zwischen den Welten wie keine andere, bringt Menschen immer wieder in ihren eigentlichen Stärken zusammen und schafft dadurch Wertschätzung und Toleranz im täglichen Miteinander.  Dies tut sie stets angetrieben von ihrem persönlichen Leitsatz: „Begeistern kann, wer begeistert ist“.