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Euskirchen wächst weiter – Hannah Schmitz ist die 60.000 Bürgerin der Stadt

Euskirchen – Am 28. Juli 2022 wurde das Leben von Marco und Katja Schmitz bereichert, denn ihre Tochter Hannah wurde geboren. Doch in diesem Falle bedeutet die Geburt nicht nur für die Eltern eine große Veränderung – auch für die Stadt Euskirchen ändert sich etwas, denn Hannah Schmitz ist die 60.000 Bürgerin der Kreisstadt. Mit der Geburt des kleinen Mädchens überschreitet Euskirchen erstmals diese Grenze und könnte zukünftig den Status einer großen kreisangehörigen Stadt bekommen.

Bürgermeister Sacha Reichelt und der Erste Beigeordnete Alfred Jaax nahmen dieses Ereignis zum Anlass, um die Neubürgerin Hannah persönlich zu begrüßen.

Mit einem kleinen Präsent besuchten sie die junge Familie in Wüschheim. Dazu hatten einige Euskirchener Firmen beschlossen, sich am Begrüßungsgeschenk für die kleine Hannah und ihre Eltern zu beteiligen. Procter & Gamble, „Zwergperten“, Kaufhof, die Schwimmschule Wellenbrecher und die Thermen- und Badewelt steuerten Geschenke oder Gutscheine bei.

Aus der Verwaltung gab es ein Informationspaket zu dem unter anderem auch ein Poster mit den UN-Kinderrechtskonventionen gehörte, denen sich die Stadt Euskirchen verpflichtet hat.

Wir wünschen der kleinen Hannah und ihrer Familie einen guten Start ins neue gemeinsame Leben.

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Prof. Hermann Bühlbecker, Allein-Gesellschafter der Lambertz-Gruppe betrauert den Tod von Michail Gorbatschow

Aachen/MoskauWir müssen ihm für die deutsche Einheit danken. Die friedliche Revolution in den osteuropäischen Ländern und der friedliche Fall der Berliner Mauer wären ohne ihn nicht möglich gewesen. Wir ehren ihn und sein Lebenswerk. Auch für mich ist es ein großer Verlust. Gerade angesichts der derzeitigen Kriegslage wird nochmal überdeutlich, was Deutschland und Europa Gorbatschow zu verdanken hatten. Leider sind die Zeiten nur andere“, betont Prof. Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Aachener Lambertz-Gruppe, angesichts des Todes des ehemaligen Staatspräsidenten der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträgers.

Bühlbecker und Gorbatschow haben sich mehrfach getroffen und ausgetauscht. Zum 25-jährigen Mauerfalljubiläum 2014 hatte der Lambertz-Inhaber im Berliner „Hotel Adlon“ für Gorbatschow zu seinen Ehren eine private Feier organisiert. Mit dabei waren u.a. seine Tochter Irina Virganskaya, Oscar Preisträger Adrien Brody, Klaus Meine (Scorpions), der ehemalige französische Außenminister Roland Dumas, der Musiker Leslie Mandoki und das Model Eveline Hall. Zudem trafen sich die beiden u.a. bei offiziellen Jubiläumsfeiern zum Fall der Mauer und zum Tag der „Deutschen Einheit“ in Berlin sowie auf einer UNESCO-Gala in Düsseldorf.

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500. Geburt im St. Elisabeth Krankenhaus Mayen

Mayen – Luisa macht das Rennen – Engagiertes Team freut sich gemeinsam mit den glücklichen Eltern. Mit 3130 Gramm und 52 Zentimetern hat es die kleine Luisa in diesem Jahr zur 500. Geburt im St. Elisabeth Mayen geschafft. Sie erblickte am 28. August um 17 Uhr das Licht der Welt und macht Annalyn und Florian Monschauer aus Welling mit Schwester Lara glücklich. „Unsere erste Tochter ist bereits hier im St. Elisabeth zur Welt gekommen. Wir haben uns schon damals gut aufgehoben gefühlt und freuen uns, dass Luisa jetzt unsere Familie bereichert.“

Bis zum 28. August sind im St. Elisabeth insgesamt 263 Jungs und 243 Mädchen, darunter waren drei Zwillingspärchen, geboren worden.

Für eine noch entspanntere Atmosphäre während der Geburt werden die Räumlichkeiten der Kreißsäle aktuell erneut modernisiert. Unter anderem bekommen die Kreißsäle einen neuen Anstrich und eine neue Gebärwanne. „Wir freuen uns, unseren werdenden Müttern bald in den frisch gestrichenen Räumen bei der Geburt zu betreuen“, berichten Dr. med. Senad Habibovic, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Elvira Hoffmanns, Leitende Hebamme im Kreißsaal.

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Unterstützung im Brand- und Katastrophenfall – Feuerwehr Kreis Düren erhält Drohnen

Düren – Die Feuerwehr Kreis Düren ist jetzt noch besser ausgestattet. Moderne Drohnen unterstützen nun den Brand- und Katastrophenschutz. Sie werden von Feuerwehrleuten aus verschiedenen Kommunen im Kreis Düren genutzt und können ab sofort bei Bedarf angefordert werden. Zwölf Feuerwehrleute wurden in den vergangenen Wochen für den Einsatz speziell ausgebildet.

Zur technischen Ausstattung gehören zurzeit zwei spezielle Drohnen sowie ein Einsatzfahrzeug. Neben der schnellen Lageerkundung aus der Luft bei großen Bränden können Drohnen auf vielfältigste Weise die Arbeit von Feuerwehren unterstützen. Bei Bränden liefern sie sehr schnell Realbilder, die die Einsatzleiter zur Einschätzung des Brandes und seiner Ausbreitung nutzen können. Zudem verfügen die Feuerwehrdrohnen über eine Wärmebildkamera um beispielsweise Glutnester gezielt aufzufinden.

„Mit dieser hochmodernen Technik können Gefahren schneller erkannt und somit gebannt werden. Die Feuerwehr des Kreises Düren ist somit noch besser aufgestellt, wenn es um die Sicherheit der Menschen im Kreis Düren geht“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. „Ich bedanke mich von Herzen für die wichtige Arbeit, die Sie für uns alle leisten.“

Die Drohne liefert Livebilder direkt auf den Bildschirm des Drohnen-Piloten sowie in das Einsatzfahrzeug. Bei Bedarf werden die Bilder auch direkt in den Einsatzleitwagen oder jede andere Einsatzleitung weitergeleitet, beispielsweise kann das Bild auch in den Krisenstab des Kreises Düren übertragen werden, wenn dieser tagt.

Die Drohneneinheit kommt beispielsweise dann zum Einsatz, wenn Personen gesucht werden, größere Unfälle passiert sind und die Lage erkundet werden muss oder auch bei Wald- und Vegetationsbränden, die auch im Kreis Düren immer mehr zunehmen. Die Drohne ist zudem mit einem Lautsprecher ausgestattet, sodass sie auch ideal für Warnungen an die Bevölkerung eingesetzt werden kann – wie etwa bei Hochwasserereignissen.

Die Drohneneinheit ist am Feuerschutztechnischen Zentrum des Kreises Düren (Campus Stockheim) stationiert und kann von allen Feuerwehren und Rettungsorganisationen angefordert werden. „Wir gehen davon aus, dass Drohnen im Feuerwehreinsatz zukünftig einen höheren Stellenwert haben, daher sind wir sehr froh über diese neue Einheit“, sagt Kreisbrandmeister Karlheinz Eismar.

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Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Tod von Michail Gorbatschow

Region/Mainz – Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Tod des ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten und Friedens-Nobelpreisträgers Michail Gorbatschow. Ministerpräsidentin Malu Dreyer verneigt sich vor einem großen Friedenspolitiker und Staatsmann.

Zum Tod des ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow sagte sie: „Er hat gezeigt, dass man die Welt verändern kann. Wir haben diesem großen Friedenspolitiker viel zu verdanken.

Sein Mut und sein unerschütterlicher Glaube daran, dass eine freiere Gesellschaft die Kraft für Reformen hat, um Missstände zu überwinden, hat unsere Welt verändert. Er steht für Glasnost und Perestroika und hat damit nicht nur mehr Freiheit für Millionen Menschen in Mittel und Osteuropa gebracht, sondern auch den Weg frei gemacht für die Wiedervereinigung von Deutschland.

Wir haben Michail Gorbatschow viel zu verdanken. Seine Politik hat dazu geführt, dass der eiserne Vorhang gefallen ist und der kalte Krieg überwunden wurde. Wladimir Putin hat das große Erbe von Michail Gorbatschow zerstört. Das ist tragisch und unendlich traurig“

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Steigender Krankenstand in Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr 2022

Region/Eisenberg – Insgesamt ist der Krankenstand des ersten Halbjahres 2022 zum Wert des Vorjahres Halbjahr 2021 mit 6,1 Prozent um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Im saisonalen Verlauf war der Krankenstand im März mit 7,0 Prozent am höchsten.

So dauerte eine Arbeitsunfähigkeit im Durchschnitt 12,7 Tage je Fall und hat sich im Vergleich zum Vorjahres Halbjahr um 2,8 Tage je Fall reduziert. Dies entspricht einer Veränderung gegenüber dem Vorjahr von minus 18,1 Prozent.

„Diese Zahlen können durchaus als Maßstab für die gesamte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz angesehen werden, da die AOK Arbeitnehmende und Auszubildende aus allen Branchen versichert“, so die AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Martina Niemeyer.

Die meisten Fehltage verursachten die Krankheitsarten Muskel/Skelett mit 18,5 Prozent, Atemwege mit 13,8 Prozent Psyche mit 10,3 Prozent Verletzungen mit 8,4 Prozent. Die meisten Arbeitsunfähigkeitsfälle verursachten die Krankheitsarten Atemwegserkrankungen mit 20,9 Prozent, Muskel/Skelett mit 12,9 Prozent, Verletzungen mit 5,5 Prozent und Verdauung mit 5,2 Prozent. Der Anteil an AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 5,1 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen verursachen 41,4 Prozent aller AU-Tage.

Laut AOK ist als bemerkenswerter Aspekt festzustellen, dass die AU-Fälle der Atemwegserkrankungen in Rheinland-Pfalz von 9,9 Prozent im ersten Halbjahr 2021 auf 20,9 Prozent im ersten Halbjahr 2022 um beachtliche 11 Prozentpunkte gestiegen sind.

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Neuer EIFEL Arbeitgeber kommt aus Speicher – MVZ Eifel Dr. Dr. Jakobs & Kollegen GmbH

Speicher/Prüm – Als erstes zahnmedizinisches Versorgungszentrum schließt sich das MVZ Eifel Dr. Dr. Jakobs & Kollegen aus Speicher der Arbeitgebermarke EIFEL an. Das MVZ Eifel ist auf Implantologie, Kieferorthopädie und Oralchirurgie spezialisiert und setzt beim Qualitäts­management sowohl auf ISO 9001:2015 als auch auf den EIFEL Arbeitgebercheck.

Medizinische Versorgungszentren bieten gerade in ländlichen Regionen sehr gute Chancen, einerseits eine dauerhaft gesicherte medizinische Versorgung durch vorteilhafte Organisations- und Kostenstrukturen zu gewährleisten, andererseits den angestellten Ärzten und Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeitmodelle und damit eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzubieten.

Den rund 50 Mitarbeitern stellt das MVZ Eifel Dr. Dr. Jakobs & Kollegen ein breites Angebot an Zusatzleistungen wie betriebliche Altersversorgung, Vermögensbildung, Gesundheitsvorsorge, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Fortbildungen und Kinderbetreuung zur Verfügung. Das spiegelt sich bei der gemessenen Mitarbeiterzufriedenheit und in einer besseren Patientenversorgung wieder.

Praxisleiter Daniel Jakobs: „Wir haben unsere Konzepte für eine hohe Arbeitgeber­attraktivität klar definiert. Wir wollen mit dem MVZ Eifel Dr. Dr. Jakobs & Kollegen auch eine attraktive und bekannte Arbeitgebermarke werden. Nur mit einem motivierten Team kann eine optimale medizinische Versorgung unserer Patienten sichergestellt werden. Dazu passt als weiterer wichtiger und konsequenter Baustein auch die Mitgliedschaft im regionalen Fachkräftenetzwerk der zertifizierten EIFEL Arbeitgeber. Image, Leistungspaket und Kooperationsmöglichkeiten der Arbeitgebermarke EIFEL sind uns wichtig.“

Netzwerkmanager Markus Pfeifer betont: „Wir freuen uns über die Verstärkung durch das MVZ Eifel aus Speicher. Wir arbeiten gerne mit motivierten Unternehmern zusammen, die sich aktiv der großen Herausforderung des Fachkräftemangels stellen. Davon profitieren Mitarbeiter, Arbeitgeber und die Region gemeinsam.“

Mehr Infos:

www.mvz-eifel.com

www.jobs-in-der-eifel.de

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Senioren- und Gesundheits-App „Gut versorgt in Euskirchen“ geht online

Euskirchen – Seit rund dreieinhalb Jahren auf dem Markt und inzwischen in über 57 deutschen Städten erfolgreich etabliert, steht die kostenfreie Gesundheits- und Senioren-App „Gut versorgt in …“ ab sofort auch für die Seniorinnen und Senioren, Angehörige sowie Bürgerinnen und Bürger in Euskirchen zur Verfügung. Als „helfende Hand“ deckt sie sämtliche Bereiche rund um die Schwerpunkte Betreuung und Pflege als auch Themen, die sich um ein gesundes und aktives Älterwerden kümmern, ab.

Der Aufbau der App ist einfach strukturiert und bedienerfreundlich. Dafür sorgt ihre Kachelstruktur, hinter jeder einzelnen sich ein Themenblock befindet. Dies ist insbesondere für ältere sowie für in ihrer Mobilität eingeschränkte Nutzer leicht verständlich zu bedienen. Auch wer bisher wenig oder keine digitale Erfahrung hat, kommt mit der App „Gut versorgt in Euskirchen“ bestens zurecht. Dafür sorgen verschiedene barrierearme Funktionen wie Vorlese-, Anruf- oder Sprachsuchfunktionen.

Ein ausgewogenes Themenangebot deckt alle Aspekte rund um ein gut versorgtes Älterwerden ab: Zum Beispiel Gesundheit, Ernährung, Fitness, Wohnen, Finanzen und Pflege bis hin zu Freizeit- und Reisethemen. Einzelne Artikel sind sogar mit dem App-Adressverzeichnis verlinkt und führen direkt zu lokalen Ansprechpartnern in Euskirchen, so es dort ein entsprechendes Angebot gibt. So entsteht ein lebendiges Netzwerk aus der Stadt, Dienstleistern und Händlern sowie den Bürgerinnen und Bürgern insbesondere den Seniorinnen und Senioren. Das Adressverzeichnis wird übrigens fortlaufend aktualisiert. Und weil die App ihren Nutzerinnen und Nutzern den Weg in die digitale Zeit erleichtern möchte, hält sie in der Kategorie „Digitale Lernwerkstatt“ viele Anleitungen bereit, die ihnen helfen, sich dort besser zurechtzufinden. So werden unter anderem Grundkenntnisse im Umgang mit E-Mails, Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken vermittelt. Herausgeber dieser Anleitungen ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO), auf die die App verlinkt. Der Aktualität geschuldet, bietet die App auch seit 2020 eine eigene Corona-Kachel. Dort finden Bürgerinnen und Bürger jederzeit alle wichtigen Informationen rund um die Pandemie. Selbstverständlich sind auch alle aktuellen Themen barrierearm.

„Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitale Angebote heute sind. Wenn Präsenz-veranstaltungen nicht möglich sind, wenn Bürgersprechstunden oder Seniorenberatungen nicht stattfinden, braucht es gut bedienbare digitale Lösungen. Immer wieder hören wir, dass Seniorinnen und Senioren von der Digitalisierung ausgeschlossen werden. Das kann und darf so nicht weitergehen. Aus diesem Grund haben wir die App „Gut versorgt in…“ entwickelt“. Eine Senioren- und Gesundheits-App, die sowohl durch ihre Inhalte, als auch ihre besondere Bedienerfreundlichkeit punktet“, so Michael Bley von der Gut versorgt in… GmbH.

Viele Informationen bezieht die App durch ihre Verlinkung mit der Webseite der Stadt Euskirchen, auf der ebenfalls stets die aktuellen Informationen für Senioren und auch für alle anderen Themenbereiche zu finden sind.

„Die App bietet Senioren einen einfachen Weg, auch an unsere Inhalte zu kommen“, so Bürgermeister Sacha Reichelt, für den die App ein weiterer Schritt auf dem Weg der Digitalisierung darstellt.

Die App „Gut versorgt in Euskirchen“ kann kostenlos in den App Stores von Google und Apple heruntergeladen werden, eine Registrierung ist nicht notwendig. Weitere wichtige Informationen gibt es darüber hinaus auf der Website https://gut-versorgt-in.de

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Viel mehr als nur Deutsch lernen

Mechernich – In ihrer Heimat war sie Biochemikerin, dann kam der Krieg. Jetzt steht Deutsch lernen statt Biochemie auf dem Programm. „Nicht so leicht“, sagt die Ukrainerin Anna Khomenko lächelnd, aber sie ist auf einem guten Weg. Wo der sie einmal hinführen wird, weiß sie heute noch nicht – vielleicht sogar zurück in ihr Heimatland. Aber Deutsch lernen möchte sie auf jeden Fall.

Ihr gegenüber im Euskirchener Café Henry sitzen Anna Ihnatenko und Tetiana Nesterenko. Obwohl beide aus dem gleichen Ort nahe Kiew stammen, haben Sie sich erst in Deutschland kennengelernt. Ihr Deutsch ist nach gut fünf Monaten Unterricht erstaunlich gut. Das liegt sicherlich auch an ihrer Motivation. Sie wollen in Deutschland bleiben, hier arbeiten und sich eine Existenz aufbauen. „Ich möchte eine Ausbildung zur Krankenschwester machen“, sagt die 24-jährige Anna Ihnatenko. Die 36 Jahre alte Tetiana Nesterenko möchte am liebsten mit Kindern arbeiten und ihnen Deutsch und Ukrainisch beibringen.

Große Nachfrage

Der Weg dorthin ist mitunter weit. Das liegt auch daran, dass die Integrationskurse, die der Türöffner für staatlich unterstützte Qualifizierungsangebote sind, heillos ausgebucht sind. Also abwarten und nichts tun? Nicht, wenn es nach dem Deutschen Roten Kreuz im Kreis Euskirchen geht. Im März 2021 wurden daher die EMMI-Kurse C“ ins Leben gerufen.

„Wir sind mit unserem Kursangebot mitten in die Pandemie gestartet“, berichtet DRK-Projektkoordinatorin Judith Raß. Daher waren zunächst Improvisationstalent und individuelle Unterrichtseinheiten gefragt. Die neuen Kurse, die aktuell in Euskirchen starten oder kürzlich in Mechernich begonnen wurden, laufen jetzt wieder in Klassenstärke.

Knapp 60 Anmeldungen in der Kreisstadt und weitere rund 70 Anmeldungen in der Stadt am Bleiberg belegen die Nachfrage. Das Angebot richtet sich dabei an Menschen, die im Kreis Euskirchen leben, aufgrund ihrer Zuwanderungsgeschichte Unterstützung benötigen, Leistungen vom Jobcenter beziehen und mindestens ein Kind unter 18 Jahren haben. Die Kursleiter Guranda Nass und Vasyl Uhryniuk unterrichten in den 90-minütigen Einheiten viel mehr als nur die deutsche Sprache.

Unterstützung bei Bewerbungen

Es geht auch darum, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Dazu finden auch begleitende Einzelcoachings statt. „Wir überarbeiten Lebensläufe, üben Bewerbungsgespräche und helfen auch bei der Erstansprache potenzieller Arbeitgeber“, sagt Judith Raß, die in den zurückliegenden drei Monaten intensiv von Praktikantin Marika Boer unterstützt wurde. Das ging so weit, dass die künftige Studentin der Sozialarbeit & Sozialpädagogik einige Wochen selbst Kurse übernommen und Deutsch unterrichtet hat.

Als Lohn für diese Arbeit gibt es auch immer wieder schöne Erfolge. Etwa einen jungen Mann, der seinen Lebensunterhalt als Busfahrer bestreiten kann. Ein Ehepaar, das in der Altenpflege arbeitet, und dank familienfreundlicher Arbeitgeber und Teilzeittätigkeit auch die Kinderbetreuung stemmen kann. Und ehemalige Deutschschüler, die in der Lagerlogistik tätig sind oder als Alltagshelferinnen in DRK-Kitas arbeiten, um sich dort auch weiterbilden zu können.

Familien stark machen

Das alles ist nur möglich, weil das Euskirchener DRK mit dem Projekt EMMI eine starke Förderung in den Kreis geholt hat und mit einem Eigenanteil mitfinanziert: Zudem wird es im Rahmen des Modellprogramms „Akti(F) – Aktiv für Familien und ihre Kinder“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Mit dem Projekt EMMI, das im Mai 2020 gestartet ist und im Team Migration / Integration von Teamleiter Boris Brandhoff angesiedelt ist, haben sich die DRK-Verantwortlichen dem Empowerment für Eltern mit migrationsspezifischem Unterstützungsbedarf im ländlichen Raum verschrieben.

Damit das so bleibt und die Sprachkurse fortgesetzt werden können, hoffen Judith Raß und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter, dass die Projektförderung fortgesetzt wird. Positive Signale dazu gibt es. Der Bedarf ist jedenfalls da, die Motivation bei ganz vielen der Zugewanderten auch. Für viele ist es ein erster Schritt auf dem langen Weg in die Arbeitswelt. Anna Ihnatenko ist diesen Schritt gegangen, um ihrem Ziel, Krankenschwester zu werden, näher zu kommen und Tetiana Nesterenko wird dank dieser Kurse vielleicht einmal Kinder in Deutsch und in ihrer Muttersprache Ukrainisch unterrichten können.

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Ministerpräsident Hendrik Wüst zum Tod von Michail Gorbatschow

Region/DüsseldorfMichail Gorbatschow ist am 30. August 2022 im Alter von 91 Jahren verstorben. Aus diesem Anlass würdigt Ministerpräsident Hendrik Wüst Gorbatschows Verdienste: „Mit Michail Gorbatschow verliert die Welt einen der größten Staatsmänner der Zeitgeschichte. Nordrhein-Westfalen verliert einen großen Freund. Ob Bonn, Dortmund oder Münster – viele Menschen erinnern sich an Gorbatschows Besuche der Annäherung in unserem Land. In Nordrhein-Westfalen finden sich wichtige Wegmarken der Aussöhnung hin zum Ende des Kalten Krieges. Hier wurden insbesondere durch Michail Gorbatschow und Helmut Kohl Brücken zwischen Ost und West geschlagen – wie fern klingen Glasnost und Perestroika heute. Ruhe in Frieden, Michail Gorbatschow!

Michail Gorbatschow war ein Kämpfer für die Freiheit. In einer Zeit, in der der Krieg zurück nach Europa gekehrt ist, wird seine mahnende Stimme, sein Einsatz für demokratische Werte und sein unermüdliches Streben nach Versöhnung und Frieden mehr denn je fehlen. Bis zuletzt hat Michail Gorbatschow für eine Annäherung zwischen Russland und der westlichen Welt gekämpft – ein Kampf, dessen unermessliche Bedeutung uns heute in der Ukraine schmerzhaft und brutal vor Augen geführt wird. Ein Kampf, den er für uns alle gekämpft hat: Für die Ukraine, für Europa, für die Demokratie, auch für Russland.

Michail Gorbatschow hat durch seine Politik und sein Engagement die Welt verändert und ein Stück weit sicherer gemacht. Er hat auf die Kraft des Dialogs und die Macht der Vernunft gesetzt. Gorbatschow wusste um die Bedeutung, Brücken zu bauen und aufeinander zuzugehen. Auf einem unerschütterlichen Wertefundament hat er den Weg zur atomaren Abrüstung und zum Ende des Kalten Krieges geebnet.

Für seine Politik von Offenheit und Umgestaltung wurde Gorbatschow mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Eine Politik, die den Grundstein legen sollte für einen nie dagewesenen Aufbruch, für die Neugestaltung der politischen Ordnung und letztlich für eines der höchsten Güter, die wir haben: für die Freiheit.

Ganz besonders wir in Deutschland sind Michail Gorbatschow zu tiefem Dank verpflichtet. Durch seine Bemühungen, die Beziehungen zwischen Ost und West zu reformieren, hat er den Weg zur deutschen Einheit freigemacht. Unvergessen sind die „Gorbi“-Rufe der Menschen in Bonn oder auf der Dortmunder Westfalenhütte, als Michail Gorbatschow 1989 Deutschland besuchte. Die mit diesen Rufen verbundene Hoffnung wurde nicht enttäuscht – die deutsch-russischen Beziehungen sollten sich mit diesem Besuch grundlegend ändern. Drei Jahre und die Deutsche Einheit später, erlebte Gorbatschow eine ähnliche Welle der Begeisterung in Münster.

Doch Münster war für Michail Gorbatschow auch mit traurigen Erinnerungen verbunden. Dort verstarb 1999 seine Frau Raissa nach kurzer Krankheit. Möge er an ihrer Seite weiter über uns wachen. Sein Vermächtnis bleibt für immer.“